Pädagogium Schweina - Liebenstein

1853: Gründung des „Pädagogischen Instituts“ in Schweina durch Anschütz und Hohndorf
            http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p1c8564e095b3e703/
1861: Dr. Schimbach wird Leiter und  verlegt 1862 die Schule nach Liebenstein
           http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pb067825bb687fbdf/
1866: Die Schule geht ein
1870: Knabenerziehungsanstalt im Marienthaler Schlösschen  
           http://de.wikipedia.org/wiki/Marienthaler_Schl%C3%B6sschen  (Direktor Fischer)
1893: Schließung der Schule
1899: Neugründung durch Miquet im Liebensteiner Felsenkeller 
           http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pe3d16f573b0b5f41/ 
1900: Bau des Pädagogiums (jetzige Stadtverwaltung)
           http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p6de6bb7cda537ae2/  
1903: Auflösung des Miquet‘schen Pädagogiums
1905: Wiedereröffnung durch Rektor Bachrodt
1914: Tod Bachrodts
1915: Das „alte Päda „ wird an die Wisersche Badeverwaltung verkauft
1916: Gründung des Schulvereins
1918: Pädagogium wird eingeweiht - siehe letztes Bild aus 
           http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p9b7f0ea0c55d4f5d/
1919: Dr. Claus übernimmt die Leitung
1922: Erstes Einjährigenexamen
1924: Erste staatliche Prüfung für mittlere Reife
1928: Direktor Vassel übernimmt die Schulleitung
1931: Erstes Abitur
1932: Dr. Seitz übernimmt die Leitung u. Dr. Baumert wird Internatsleiter
           http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p45962ef2608b5968/
1932: Erstes Päda-Blatt erscheint, Gründung des Bundes der Liebensteiner
1933: Einweihung der Turnhalle
1940: Dr.Seitz verlässt die Schule, diese wird verstaatlicht und nennt sich
          Landesinternatsschule,Herr Döring, ein SA-Mann (mit schwerem
          Lederkoppel) wird Schulleiter
1945: Landesinternatsschule und Oberschule im Schulgebäude Rohstrasse
1959: Ministerium für Volksbildung beschließt EOS
  http://de.wikipedia.org/  wiki/Erweiterte_Oberschule  ,  Direktoren Fritz, Lückert   http://heim atfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/bürger/lückert/   und Volkhardt
1982: gleiches Ministerium http://de.wikipedia.org/wiki/Ministerium_f%C3% BCr_Volksbildung_%28DDR%29   beschließ Zweizügigkeit und damit das „Aus“ für die Schule
1983 bis 1990: Förderschule unter Herrn Hillner und Herrn Paulsmeyer 
             http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pb6e6cb28f552b4fe/
1990:  In das Gebäude zieht die Grundschule ein
1991 bis 2007: Das Gymnasium "Herzog--Georg" bleibt 16 Jahre in der ehemaligen POS 
              http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p9b7f0ea0c55d4f5d/  Bad  
              Liebenstein unter Direktor Winfried Sobanski
1993  Am 17.09.wurde durch den damaligen Landrat Stefan Baldus die Drei-Felder-Halle
          übergeben und eingeweiht.
 2007 Das Gymnasium fusioniert mit dem Bad Salzunger Gymnasium am dortigen Standort   http://www.gymnasium-bad-salzungen.de/
Pädagogium im Brunnenweg -  Archiv W.Malek
Pädagogium im Brunnenweg - Archiv W.Malek
gepostet 31.08.2018
gepostet 31.08.2018

1862 wurde das Pädagogium von Schweina nach Liebenstein verlegt. Es wurde ein Gebäude hinter Haus Erika errichtet, das zwei Schulräume beherbergt hatte. In dieser schola collecta unterrichteten drei Liebensteiner Volksschullehrer. Nach 1866 ist die Schule eingegangen.
Vermutlich wurde dann das Gebäude für die Ziegenhaltung genutzt. Dr. Doebner http://heimatfreun debali.jimdo.com/heilbad/ärzte/dr-doebner/ hatte eine Molkenheilanstalt im Theateranbau (westliche Seite ) eröffnet. Zunächst hatte er die Molke von einem Ziegenwirt aus Tiefenort bezogen. Später wurden dann die Ziegen im naheliegenden Gebäude im Brunnenweg untergebracht.
Daher rührte die üblicherweise von den Liebensteinern gebrauchte Bezeichnung " Ziegenstall" !

Archiv W.Malek
Archiv W.Malek

Übrigens war " Haus Erika " 1849 der erste Wohnsitz von Friedrich Fröbel  http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p674555cc2a762dfc/  in Liebenstein.
Hier befand sich die  zweite  Post  http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pfd2ec25c93535dea/  in Liebenstein ( von 1858 bis 1895).

Heute befindet sich in der Theaterstraße 14 ein Mehrfamilienwohnhaus.

Bahnhofstraße 22
Bahnhofstraße 22
Anzeige von 1914, ein Jahr später wurde die Schule geschlossen
Anzeige von 1914, ein Jahr später wurde die Schule geschlossen

1900 konnte fast auschliesslich durch private Mittel von Rektor Miquet der Neubau des Pädagogiums erfolgen. Bereits 1915 mußte nach dem Tode des Direktors Bachroth das Gebäude an die Gräfliche Badeverwaltung verkauft werden.
In der nachfolgenden Zeit konnten zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebes Räume im ehemaligen Logierhof http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p75ab0 1775c6717f0/ und in der ehemaligen Grundschule (Schulweg - jetzt Kindergarten) genutzt werden. Heute befindet sich im ehemaligen Pädagogium unsere Stadtverwaltung.

Rohstraße 4
Rohstraße 4

Freiwillige Zeichnungen in Höhe von 120.000 M ermöglichten den Bau des Pädagogiums in der Rohstraße 4. Am 26.09.1918 erfolgte die Einweihung.
Heute befindet sich hier die Staatliche Grundschule " Ludwig Bechstein " ,  die 2010 rückgebaut und vollständig saniert wurde.( Nach Schließung der EOS 1982 war hier bis 1990 die Förderschule untergebracht.) 

Anzeige von 1934
Anzeige von 1934

Abiturjahrgang 1933 mit den Lehrern am Reformrealgymnasium mit Oberealschule und Internat:
Direktor - Dr. Seitz, Studienrat (sitzend 4. v.l.)
Lehrer: Hillebrandt, Dipl.-Ingenieur, Jautz, Oberlehrer, Kalbe, Studien-Assessor, Dr. Sperl -Stud.-Ass., Dr. Schmeller- Stud.-Ass., Schillbach - akad. Zeichenlehrer, Dr.Wuttke - Stud.-Ass.

Auch 1929 hatten die Pennäler schon viel Spaß an ihrer Schule Rohstraße 4 Archiv W.Malek
Auch 1929 hatten die Pennäler schon viel Spaß an ihrer Schule Rohstraße 4 Archiv W.Malek

Gerhard Wien: Darstellung der EOS (1964 bis 1982)

Die Oberschule Bad Liebenstein von 1964
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Parlamentarische Demokratie ausübend

Zur Basisgruppe Bündnis 90 gehörend, wurde Gerhard Wien über einen Listenplatz in den Thüringer Landtag gewählt. Zuvor engagierte er sich im Länderausschuss von Demokratie jetzt in Berlin, danach im Thüringer Geschäftsausschuss von Demokratie Jetzt.
Gerhard Wien wurde 1941 in Eisleben geboren, wo er 1959 auch das Abitur erlangte. An der Humboldt-Universität in Berlin studierte er bis 1964 Latein und Germanistik. Bis zu ihrer Schließung 1982 arbeitete Gerhard Wien als Lehrer an der EOS Bad Liebenstein. Schon damals waren kritische junge Leute für ihn existentiell wichtig.
In Bad Liebenstein gehörte Gerhard Wien seit etwa 1970 dem evangelischen Kirchengemeinderat an. Seit 1972 bereits hatte Gerhard Wien eine Teilbeschäftigung als Lateinlehrer in Bad Salzungen. Nach der Invalidisierung wegen seiner starken Sehbehinderung begann er eine Tätigkeit in einer Ausbildungsstätte der Landeskirche in Eisenach. Er unterrichtete dort künftige Jugenddiakone. Durch Blindenschrift, ein Textverarbeitungsgerät, vor allem aber durch die Arbeitsplatzassistenz seiner Frau Elke ist er in der Lage, seine Aufgaben zu bewältigen. Zur Familie gehören ein Sohn (1967) und eine Tochter (1969).
Für Hobbys blieb seit seiner Wahl in den Landtag Erfurt überhaupt keine Zeit mehr. Vor Jahren war Gerhard Wien Volleyballtrainer. Sein ganz besonderes Interesse aber galt der Literatur und dem Theater, auch dem Theaterspiel mit seinen Schülern. Auf die Frage, ob er denn die Schüler nicht vermisse, antwortete Gerhard Wien: “Diese Aufgabe wollte ich angehen. Ich möchte auf diesem Weg auch denjenigen, von denen ich herkomme, helfen. - Parlamentarische Demokratie war für mich schon immer hohes Gut, noch verstärkt durch die Möglichkeiten des bürgerbewegten Anspruchs.“ Er arbeitete im Landtag im Bereich Bildung, Wissenschaft und Kunst in Landeskompetenz. Das betraf unter anderem alle Schularten, Reformpädagogik sowie Schulen freier Trägerschaft. Auch die Hochschulgesetzgebung stand zur Debatte, Medien- und Pressegesetze, aber auch Denkmalpflege, Kunst- und Theaterwesen und die gesamte Orchesterlandschaft. Innerhalb des Parlaments übte Gerhard Wien aktiv parlamentarische Demokratie aus. “Der Weg zur Demokratisierung aus der Befürsorgungsgesellschaft heraus zu mündigen Bürgern ist ein langer Prozess. Wir sind erst am Anfang...“
Teilweise aus Elke Langes "Skizzen und Porträts aus dem Liebensteiner Oberland "

Gerhard Wien

Foto: taz-Archiv

Er ist blind, der Thüringer Bürgerrechtler und Abgeordnete Gerhard Wien. Ehepartner einer Frau, die niemals von seiner Seite weicht, die ihm die Augen ersetzt und als seine Partnerin auch im Thüringer Landtag fast jeden Text für ihn liest oder schreibt. Er ist der Vater eines 25jährigen Juso-Funktionärs und einer 20jährigen Tochter.

Der Menschentyp ist schwierig einzuordnen. Er ist Altphilologe und Germanist, voll leiser, höflicher Ironie. Das Grundmuster des DDR- Bürgerbewegten verkörpert er nicht. Kein Rauschebart, keine gebündelte Rapunzelmähne – auch kein selbstgestrickter Pullover. Und nirgends der heilige Eifer, mit dem alles, was nicht der reinen, weil eigenen Lehre huldigt, zu Boden gestreckt wird.

Wien ist in der Lutherstadt Eisleben geboren. Wie steht der Mensch und seine Kirche zu den Grundüberzeugungen, zu den Befindlichkeiten, die die lutherische Kirche erst ausmachen? Die Stille antiker Philosophenschulen ist ihm näher als der dröhnende Reformator. Er studierte alte Sprachen, war aktives Mitglied der Studentengemeinde, dann Lehrer.

Schließlich das große deutsche Wenden. Er brauchte es nicht nachzuvollziehen. Er hatte schon zuvor für eine „Demokratie Jetzt“ gestritten, sie schließlich mitgegründet. Menschen wie ihm ist es geschuldet, daß die historische Leistung des 89er Herbstes nicht in Blut und Gewalt versank. Doch während sich die meisten der damaligen Weggefährten dem Rausch der spontanen Popularität hingaben und fast immer so verständlich wie dilettantisch die eben erst errungene Macht schon wieder verloren geben mußten, ging Wien zu den Mühen der Ebene über.

Dort weilt er heute noch. Ein kühler Beobachter, der so vieles besser durchschaut als die meisten Sehenden. Er ist eines der wenigen politischen Talente im Lande. Vernichtend sind seine wachsamen Erwiderungen gegenüber allen Versuchen belasteter Politiker, für ihr Versagen Komplizenschaft unter den Menschen herbeizureden.

Kompetent ist seine Arbeit im bildungspolitischen Ausschuß, und menschlich, wie der ganze Mann, ist seine Haltung zur Evakuierung der einstigen Lehrerkollegen. Er ist auch voller Sorge über die Zukunft seiner Bürgerbewegungen. Deren sterile Debatten irritieren und empören ihn zunehmend. Angriffsflächen? Zuviel Sensibilität. Ein starker, zerbrechlicher, ein mitleidender Mensch. Henning Pawe

Sammlung Cornelia Pissarek
Sammlung Cornelia Pissarek

Hajo Schilling übermittelt folgende Bildergalerie: