Sagen
"Sagen der Gegend um Liebenstein" ist für 2 € erhältlich in der Tourist-Information Bad Liebenstein und im CITY-Store, Herzog-Georg-Str. 26 in Bad Liebenstein.
Angaben der Quellen* zu "Sagen der Gegend um Liebenstein" - siehe unten!
... hier einige Auszüge:
Die Bilder zu den Sagen stammen von A. Paulik - Steinbach
Von der Burgruine, die über den dem freundlichen Badeorte Liebenstein auf einem waldbewachsenden Berge liegt, gehen gar mancherlei Sage. Das Schloss gehörte einer Ritterfamilie, die sich Stein zum Liebenstein nannte. Es wird erzählt, dass man bei der Erbauung dieses Schlosses ein Kind da droben eigemauert habe, um die Burg recht fest und unüberwindbar zu machen. Das Kindlein sei von der eigenen Mutter um schnödes Gold verkauft worden, habe beim Einmauern eine Semmel gegessen und, ohne sein Verderben zu ahnen, aus gerufen: "Mutter, Ich sehe dich noch" - ...
... Der Kuhhirte konnte mit Recht stolz darauf sein. Öfters schon hatte ihn der Burgherr für die gute Pflege des Tierbestandes gelobt. Besonders war es eine Kuh, die sich gut entwickelt hatte. Sie ging, was auffällig war, ihre eigenen Wege und hatte sich seit Beginn des Austreiben Tag für Tag von der Herde abgesondert. Sie bevorzugte immer das Gras, das in der Nähe eines Tümpels wuchs, und wenn sie durstig wurde, trank sie aus dem kleinen Weiher, der von einer uralten Weide beschattet wurde. Aufmerksam gemacht durch das gute Aussehen des Tieres, ...
... Nun schämte und entsetzte sich die Ehefrau, fürchtete ihres Gemahls Zorn und der Welt strenges Urteil und gebot ihrer Dienerin, zwölf der Kinder heimlich ins Wasser zu tragen, und nur der dreizehnte wurde behalten. Als nun aber die Magd das grausame Gebot zu vollziehen ging, begegnete ihr der unversehens heimkehrende Ritter und fragte sie, was sie trüge. "Herr, junge Hunde!" stammelte die Erschrockene mit Beben. Aber der Ritter verlangte diese zu sehen, ob nicht vielleicht eines der Hündlein zur Aufzucht tauge, deckte den Korb auf ...
* Quellen:
1. Nach Ludwig Bechstein (1801 - 1860) Der Sagenschatz und die
Sagenkreise des Thüringerlandes. 4.Teil Meiningen und Hildburghausen
1838
2. Nach Christian Ludwig Wucke (1807 - 1833) Sagen der mittleren Werra,
der angrenzenden Abhänge des Thüringer Waldes, der Vorder- und der
hohen Rhön, sowie der fränkischen Saale. Eisenach 1921
3. Autor unbekannt, aufgezeichnet von Walter Börner (1903 - 1982)