Wir stellen vor: Badehaus von 1805, von 1884, von 1937 und von 2009
Das Luftbild von 2010 (oben) und der Katasterauszug von 1870 (unten) zeigen folgendes:
Brunnentempel, Theater, Palais Weimar und Haus Sophie sind geblieben, fast alle Gebäude zur Bade- und Brunnenanwendung von 1870 sind verschwunden, das sind
insbesondere das Brunnenhaus direkt an der Theaterstraße gelegen und das daran anschließend ehemalige alte Badehaus.
Ludwig Bechstein schreibt 1842 in " Liebenstein und Altenstein ":
Das Badehaus ist mit dem in der Nähe der Quelle stehenden Theatergebäude verbunden, sein Aufbau wurde 1800 begonnen und das Material dazu größtentheils aus dem
alten Schlosse zu Oepfershausen ( In Oepfershausen gibt es nennenswerte Fachwerkhäuser wie das Haus Nr. 72, an dem sich ein Wappenstein des um 1800
abgerissenen Auerochsschen Schlosses befindet), welches zu diesem Zweck eingelegt ward, herbeigefahren.
Das Mineralwasser wird zunächst nach einem 10 Fuß langen und 4 Fuß 3 Zoll hohen mit Deckel versehenen Kasten geführt, der aus acht gußeisernen Platten zusammengesetzt ist. Von diesem Reservoir aus wird das Mineralwasser mittelst Metallröhren in die sieben aus inländischem bunten Marmor verfertigten Badewannen geleitet, die in sechs bequem und zweckmäßig eingerichteten Badecabinetten sich befinden. Da das Mineralwasser durch Erhitzung neben anderen wichtigen Bestandteilen seinen großen Gehalt an kohlensaurem Gas verlieren würde, so wird ihm mit dem heiß bereitgehaltenen Wasser aus der Quelle des Erdfalls http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pe 347abf32d98af2d/ der für die Badenden nöthige Wärmegrad mitgetheilt.
Zwischen Villa Linsser und Villa Sophie zeigt die Aufnahme von 1938 das parallel zur Theaterstrasse verlaufende Brunnenhaus und senkrecht daran in östlicher Richtung
das alte Badehaus, das Herzog Georg I. 1800 errichten ließ. Dieses wurde 1853 aufwendig erneuert.
1884 ist ein neuer Badehauskomplex fertig gestellt worden. Dieser wurde durch
die 1937 geschaffene Badeanlage ersetzt, wobei große Teile der Gebäudestrukturen von 1884 abgerissen worden waren.
Der erneuerte, direkt an das Theater angebaute Badehauskomplex wurde ein Jahr nach seiner Fertigstellung im Bild festgehalten.
Offensichtlich waren die beiden Herren im unteren Bild schon viel früher als Badediener tätig - siehe oberes Bild !
Badehaus vom Brunnenweg aufgenommen - rechts Haus Erika - in der Ecknische des Badekomplexes wurde Sauerbrunnen für Einheimische ausgeschenkt.
Ganz links das Haus, das von Herrn Hubatsch von 2012 bis 2013 saniert wurde - siehe
http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/villen/badehaus/
1884 baute die Aktiengesellschaft, die das Bad vom Bankhaus M.Schie 1872 erworben hatte, mit großem Kostenaufwand ein neuen Badekomplex.
Jede der Zellen konnte beheizt werden und das Mineralwasser wurde nach der Schwarz'schen Methode erwärmt.
1937 wurde durch die gestiegenen Besucherzahlen eine Vergrößerung und ein Umbau des Badehauses notwendig, das der Architkt Dipl.-Ing. Böttner aus
Meiningen realisieren konnte.
Das Badehaus gehörte seit dieser Zeit zu den neuzeitlichsten Badeanlagen Deutschlands
Stammgast von 1937 zur Einweihung des Badehauses- Galerieansicht
Elfriede Mosebach nennt Details zu den Kandelabern, die seit der Eröffnung des neuen Badehauses dort den Eingang zierten:
Kunstschmiedemeister Robert Reinicke aus Schweina fertigte diese zusammen mit den im Eingangsbereich hängenden geschmiedeten Lampen 1936.
Das neue Kurhaus (Badehaus) von 2009
Bauarbeiten vom März 2008 - aufgenommen von Günter Schwesinger
Geschäftsführerin Cornelia Woitkewitz und Beate Ader mit ihrem Team am Tage der Wiedereröffnung, dem 2. Advent 2012.
Ich war früher hier ein guter Kunde und werde es auch in Zukunft wieder regelmäßig nutzen", sagt Herta Malsch (75) aus Schweina, die gemeinsam mit Klaus Lang (76) aus Eisenach zum Tag der offenen Tür gekommen ist. Auch der 76-Jährige will nächstens wieder die Angebote nutzen. "Vor allem die Salzgrotte, der Geräteraum und die Massagen interessieren mich."
Die dicken Schneeflocken konnten auch Antje Ilg (39) und Ramona Göcking (32) aus Bad Liebenstein mit ihren Kindern nicht davon abhalten, zum Tag der offenen Tür einen neugierigen Blick in das wieder eröffnende Kurhaus zu werfen. "Es ist einfach wichtig für die Stadt und für uns Menschen", sagt Ramona Göcking. "Nun können wir endlich wieder hier schwimmen", freut sich Kenneth Ilg. Antje Ilg interessieren besonders die Angebote für Kinder. "Ich habe großes Interesse an der Salzgrotte und dem Schwimmbad, besonders wegen der Kinder."
"Auch die Sauna soll zukünftig wieder den Bad Liebensteiner Kneipp-Kindergartenkindern regelmäßig offen stehen", erfährt Antje Ilg von der neuen Inhaberin Cornelia Woitkewitz, die gemeinsam mit Physiotherapeutin Beatrice Ader die vielen Gäste durch das Haus führt. In der Showküche gibt es Getränke und weihnachtliches Gebäck. Der Rundgang führt über die im rötlichen Licht erstrahlende Salzgrotte. "Das Tote-Meer-Salz ersetzt nach einer Stunde Inhalation drei Tage Ostseeurlaub", erklärt Cornelia Woitkewitz. Auch der mit fein aufeinander abgestimmter Dekoration ausgestattete Bäderbereich lädt zum Verweilen ein. Die mit Wasser gefüllten Liegen sollen während der Anwendungen einen ganz besonderen Erholungseffekt bieten. "Hier könnte man bald sogar ein Champagnerbad genießen", sagt Woitkewitz. Im Schwimmbad leuchten Fackeln. Ebenso ansprechend wirkt die Saunaanlage. Komplettprogramme für Urlauber, Babyschwimmen, Massagen mit speziellen Massagetechniken, Reha-Sport, Gesundheits- und Präventionskurse - Cornelia Woitkewitz hat viele Ideen. Noch einige Probleme sind in den nächsten Wochen zu lösen. Der viel zu kleine Gymnastikraum im Physiotherapiebereich könnte perspektivisch als Betreuungsraum für Kleinkinder genutzt werden, deren Muttis sich hier eine Auszeit gönnen möchten, erklärt Cornelia Woitkewitz. Der Fitnessbereich soll um einige Geräte erweitert werden. "Schade, dass es hier keinen Gymnastikraum gibt", sagt eine Besucherin. Aber auch dafür hat die Betreiberin bereits eine Lösung. Ein ausreichend großer Raum im alten Kurhaus wurde angemietet. Für den Yogabereich sucht Cornelia Woitkewitz noch Fachkräfte. Die drei Physiotherapeutinnen Beatrice Ader, Bettina Schneider und Christina Garbe werden auch weiterhin im Hause zu finden sein. "Wir sind froh, dass das Haus wieder mit Leben erfüllt wird", sagt Beatrice Ader. Vor allem die Koordination der Termine während der Behandlungen sei über die zentrale Rezeption jetzt viel besser möglich.
"Die Stadt steht voll hinter der Betreiberin", erklärt Bürgermeister Dr. Michael Brodführer. "Wir sind froh, dass wir mit Cornelia Woitkewitz als ehemalige Bad Liebensteinerin eine Unternehmerin aus der Region gewinnen konnten." Es sei wichtig, dass die Betreiberin in der Stadt einen Ansprechpartner hat. "Wir sitzen in einem Boot", so Brodführer. Und Cornelia Woitkewitz merkt an: "Ohne die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Bürgermeister hätte ich diesen Schritt vermutlich nicht gewagt." sb