Trinkhallen - Brunnenhallen - Wandelhallen
Damit die Kurgäste auch bei schlechtem Wetter ihrer Trinkkur nachgehen konnten, entstanden in den Kurorten sehr bald so genannte Brunnen-hallen und Wandelhallen.
Wandelhalle, die vom Brunnentempel zum Badehaus führte.
Ansichtskarte siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Glaser
Vom Prinzip her ist der Brunnentempel von 1816 http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pbe0f10e1fdc7f882/ unsere erste Trinkhalle im historischen Kurviertel. Davor gab es bereits eine hölzerne
Überdachung des Brunnens an gleicher Stelle, dieses Konstrukt kann aber bisher nicht mit einem Bild belegt werden.
Eine Verbindung zwischen Brunnentempel und Badehaus hatte die Funktion einer Trinkhalle, diese bestand bis in die 1920er Jahre.
Viele Ansichtskarten vom historischen Kurviertel belegen dies und dokumentieren diese Einrichtung (siehe Foto oben und unten ).
Im Hintergrund links das Badehaus von 1884 und in der Mitte ein Badehausanbau; rechts das Theater. Die Kurgäste konnten überdacht vom Badehaus zum Trinkbrunnen
wechseln und darin auch vielfältige Sitzgelegenheiten nutzen. Die sehr beliebten Brunnen- oder Trinkkuren http://de.wikipedia.org/wiki/Trinkkur mit dem Liebensteiner Sauerbrunnen http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p0eb905a3c7985b3b/ waren der Antrieb für die Entwicklung unseres Ortes.
Diese Form der Kur wurde bis ins 20. Jahrhundert hinein bei zahlreichen Krankheiten verordnet und war die in deutschen Kurorten am
häufigsten praktizierte Kurform.
Auch heute ist sie teilweise noch Bestandteil einer Kur. Im 19.Jahrhundert wurden auch Molkenkuren http://de.wikipedia.org/wiki/Milchkur in unserem Bad erfolgreich zur Behandlung genutzt ( siehe http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pdad4a02a83fdc1ec/ ).
Der Hamburger Justizrat J. P. Willebrand
schildert das Kurritual anno 1781 in seinem Buch Nachrichten
von einer Carlsbader Brunnen Reise:
„Endlich ward ich dazu verurtheilet, forthin jeden Morgen aufs mindeste drey Wochen hindurch (...) um 5 oder 6 Uhr eilf Becher von obgedachtem heissem Sprudelwasser, wäre es möglich an der
Quelle des Sprudels dergestalt zu trinken, daß ich jede zehn Minuten unter beständigem Hin- und Hergehen mich eines Bechers bediente.“
In der Vergangenheit gab es auch bei uns Trinkkuren wie in Bad Kissingen
Diese Trinkhalle wurde 1867 nördlich an das Kurhaus angebaut und 1913 abgerissen.
Im gleichen Jahr entstand die Wandelhalle http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pc00eafad47e39cea/ , die auch
heute noch unter anderem die Funktion einer Trinkhalle erfüllt .
Das Video von Volker Henning vermittelt Kureindrücke aus dem Jahre 1996, das das Doppelquartett unter der Leitung von Helmut Hartmann mit dem Lied " Mein Liebenstein, du " untermalt