Dr. Claus
Dr. Heinrich Claus 100 Jahre alt
Am 29.11.1877 wurde Heinrich Claus
geboren.
In Eisenach besuchte er das Gymnasium.
Medizinalrat Dr. Heinrich Claus berichtet im August 1975 in Wild und Hund Nr. 10/11 von seinem Lebensweg, der ihn durch viele Länder und unterschiedliche Kontinente
führte.
Nach seinem medizinischen Staatsexamen 1902 an der Militärakademie Berlin kam er 1903 nach Tientsin China.
Drei Jahre später fand er sich in Deutsch-Ostafrika wieder, in Daressalam und Kilimatinde. Während zwischenzeitlicher Aufenthalte in Deutschland absolvierte er
Praktika am Tropeninstitut in Hamburg und der Charite in Berlin.
Nach 1911 schlossen sich Reisen als Schiffsarzt an, die ihn nach New York, Buenos Aires, Yokohama, Rio de Janeiro und Australien führten.
1913 verbrachte er mehrere Monate als Reisebegleiter des Grafen Arnim-Muskau http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_ Graf_von_Arnim in Meran und San Remo.
Den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlebte er in Windhoek in Südwestafrika. Nach Gefangen-nahme, Heimtransport und Freilassung wurde er bald an die russische Front kommandiert. 1916 wurde er
nach Verdun verlegt. 1918 ernannte man ihn zum Chefarzt des Lazaretts II in Konstantinopel. Den Ersten Weltkrieg erlebte er also in drei Erdteilen.
1933 ließ er sich dann in Bad Liebenstein als Badearzt nieder, nachdem er seine Pensionierung eingereicht hatte. In Liebenstein blieb er genau 30 Jahre. Wie mutet es
an, wenn man heute erzählt, dass er von 1931 bis 1938/39 alljährlich in den Wintermonaten Kaiser Wilhelm II als Leibarzt in Doorn betreute.
(mündlich ergänzt Lothar Abendroth)
Dr. Claus wohnte in der Villa Sophie. Als Kirchenvorstand wurde ihm dorthin regelmäßig das Kirchenbuch überbracht. Dabei gab es für den Boten stets Tee, Kuchen oder ein Wurstbrot.
Auch hat es sich Dr. Claus nicht nehmen lassen, dem kleinen Lothar auf dem zugefrorenen Salzmannsteich auf Friesischen Schlittschuhen das Laufen beizubringen.
Dr.Claus, der 1963 nach Ansbach in die Bundesrepublik übersiedelte, wurde am 29.11.1977 100 Jahre alt und erfreute sich noch bester Gesundheit.
In den 1930ern auf dem Schießstand in Wannsee gibt es noch eine erzählenswerte Anektode:
Einmal betätigte ich mich da, als auch ein anderer Schütze fleißig „.Bum, bum,bum " machte .
Mein Ausbilder sagte stolz.: " Das ist Schmeling, der Boxer. "