Dr. Sobanski
Reinhard Sobanski wurde 1934 in Görlitz geboren und erlangte sein Abitur in Eisenach und Erfurt. In Greifswald
studierte er Human-Medizin, legte dort auch 1960 sein Examen ab und promovierte. Dr. Sobanski ist Facharzt für Allgemeinmedizin. Die Ausbildung erfolgte in den Jahren 1960 bis 1967 an der
Akademie in Erfurt und am Krankenhaus in Zittau. Kurze Zeit, bis Juni 1968, war er für die Armee in Zittau tätig. Im selben Jahr begann seine Tätigkeit beim Rat des Bezirkes Suhl, zunächst im
sozialhygienischen Bereich, zuletzt in der Funktion des Stellvertretenden Bezirksarztes. 1976 wurde Dr. Reinhard Sobanski schließlich zum Ärztlichen Direktor des Volksheilbades Bad Liebenstein
berufen.
Rückblickend resümiert er: “Das war eine Tätigkeit, die insofern interessant für mich war, weil sie eine Vielzahl von Komponenten verband. Einmal die medizinische Komponente, zum zweiten die
Möglichkeit, wissenschaftlich tätig zu sein, zum dritten die Möglichkeit, kulturell Einfluss auszuüben. Es war aber auch die Chance gegeben, zu bauen und auf das Baugeschehen Einfluss zu nehmen,
bis hin zur Gestaltung von Natur. Wir haben viel getan, um Substanz zu erhalten, Denkmalpflege im wahrsten Sinne. Einem unserer Häuser haben wir den Namen «Albert Schweitzer‘ gegeben...“ OMR Dr.
med. Sobanski hat natürlich auch selbst Patienten betreut, aber den Kurbetrieb zu organisieren und Prozesse zu leiten, hat er für sich gerne als Arbeitsaufgabe angenommen. Bis zu seinem Austritt
im Januar 1990 gehörte er der SED an. Für den Kulturbund wirkte er als Kreistagsabgeordneter. Lesen und eigenes Gestalten von Büchern sind für den Arzt ebenso Hobby, wie Bauen mit eigenen Ideen
und Arbeit am Computer. Auch sein Wohnhaus in Bad Liebenstein ist nach eigenen Ideen entstanden, im Team mit seiner Frau Erika, die von Beruf Architektin ist. Zur Familie gehören auch Tochter
Karin (1958) und Sohn Peter (1962).
Erst im Januar 1991 wurde OMR Dr. med. Sobanski in die sogenannte “Warteschleife“ geschickt und bis heute fehlt jedwede offizielle Begründung für seine Entlassung. Sein damaliger zuständiger
Minister äußerte in einem Gespräch, um das er gebeten hatte:
“Sie sind ein Opfer der politischen Wende!“ Das Erlebte trifft ihn menschlich und persönlich sehr hart. Es ist besonders enttäuschend, weil viele der Leute, von denen er glaubte, dass er eng mit
ihnen zusammen gearbeitet hat, sich auf einmal distanzierten. Die gute Entwicklung des Kurwesens sieht Dr. Sobanski durchaus nicht als “sein“ Verdienst an, aber er ist stolz auf alles, was auch
durch ihn für den Kurort erhalten oder neu geschaffen werden konnte.
Dr. Reinhard Sobanski ergänzte im Dezember 2016 seine Aussage, die er kurz nach der
politischen Wende gegenüber Elke Lange geäußert hatte.
Nach einer einjährigen Mitarbeit in einer hessischen Praxis habe ich 1992 mit Dr. Heim in Eisenach eine
allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis eröffnet, aus der ich im Jahr 2003 ausgeschieden bin. Danach habe ich noch in mehreren Praxen Urlaubsvertretungen übernommen. 2008 war ich Mitbegründer
des Vereins zur Förderung der Palliativmedizin am Klinikum Bad Salzungen.
siehe http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p9e0a65e9949fdd00/