Rolf Rigo

Rolf Rigo 2008 in Erfurt
Rolf Rigo 2008 in Erfurt

Kurt Schwarz gibt Erinnerungen aus der Zeit kurz vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges weiter: siehe auch http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/gastst%C3%A4tten/felsenkeller/
Rolf Rigo kam 1943 als Entwicklungsingenieur (Telefunken) von Berlin nach Bad Liebenstein und hatte eine Baracke am Aschenberg  http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/villen/baracken-aschenberg/  bezogen. Dort setzte er  nach dem Krieg aus Restbeständen Radios  ( auf selbständiger Basis )  zusammen !

Er baute 1946 eine FDJ-Gruppe auf, die u.a. auch eine Theatergruppe ins Leben gerufen hatte. Es kam das Krimistück im Kurtheater zur Aufführung " Drei Schuss, vier Kugeln" ! Die Rolle des Privatdetektivs übernahm Kurt Schwarz, die Hauptrolle des "Professors Lesdam" Rolf Rigo ! Der Vater von Rolf war ein aus Ungarn stammender Maskenbildner, der das Schminken übernommen hatte.
Die Eintrittskarten wurden in einfacher Art selbst gemacht und im Vorverkauf in den damals noch existenten Bezahlhäuschen ( jeweils am oberen und unteren Eingang zum Kurpark) verkauft. Die Aufführung fand im Theater statt.
In Erfurt legte Rolf Rigo eine erstaunliche Karriere bis zum Leiter der Röhrenentwicklung hin. 
Rolf Rigo hielt anlässlich der Jahreshauptversammlung 2008 in Erfurt 95-jährig einen hochinteressanten Vortrag über die Geschichte der Röhrenentwicklung im Funkwerk Erfurt. Es war eine seltene Gelegenheit, von einem Zeitzeugen authentische Fakten über die Geschehnisse der 1940er- und 1950er-Jahre zu hören. Wir hoffen, Auszüge aus dieser Rede zu bekommen und eventuell die Zeit zwischen 1943 und 1949 in Bad Liebenstein näher darstellen zu können.
  
Der langjährige ehemalige Leiter der Röhrenentwicklung im  Funkwerk Erfurt  http://de.wikipedia.org/wiki/Kombinat_Mikroelektronik_Erfurt   Dipl- Ing. Rolf Rigo, war am 29. Juni 2010 im Alter von 97 Jahren verstorben.

 

VEB Funkwerk Erfurt (FWE); Erfurt (Ostd.), Rudolfstraße 47; zum
Warenzeichenverband RFT. 1937 als Telefunken GmbH, Röhren- und Gerätewerk entstanden [RM4904-182]. Ab Dezember 1946 eine SAG (sowjetische AG), ab Februar 1947 «Landeseigner Betrieb». Produktion von A-, C- und RE-Röhren und RV12P2000. Ab Herbst 1947 wieder 11er "Stahlröhren" mit Glaskolben (Dr. Heinze). Anfänglich noch Telefunken-Stempel (RöW Erf). 1948 kurzzeitig auch Radioproduktion (428GW). Ab 1949 ist das Werk ein VEB zur Entwicklung aller Röhren für Produktion in Berlin, Mühlhausen und Erfurt. 1950 entstehen die UEL51 und EYY13.

Ab 1949 Entwicklung der Gnom-Serie (Gnom = klein), deren Produktion aber Februar 1955 komplett eingestellt wurde. Ab 1954 begann die Serienfertigung der modernen Noval-Röhren, die 1969 auslief. Weiterhin Produktion von Messgeräten, Funkempfängern und professioneller Nachrichtentechnik. Entwicklung und Produktion unipolarer Schaltkreise. Ab 1978 Gründung VEB Kombinat Mikroelektronik "Karl Marx" Erfurt aus mehreren Betrieben. Stammbetrieb ist Funkwerk Erfurt (FWE nun MME).

 

 

 

 

Funkwerk Erfurt; Erfurt (Ostd.) oder auch RFT VEB Funkwerk Erfurt (FWE) genannt:

Ende 50er Jahre bis 1966 produzierte das Funkwerk Erfurt Jukeboxen mit 40 Schallplatten auf einem fahrenden Schlitten mit senkrechter Abspielung mittels 2 gegenüberliegenden Tonarmen unter dem Namen Polyhymat. Diese Jukeboxen waren in den Kneipen und kulturellen Einrichtungen der DDR weit verbreitet, ein Titel kostete 20 (Ost) Pfennige. Den Titeln waren bei den ersten Boxen je eine Taste zugeordnet, später eine Kombination aus einem Buchstaben und einer Nummer. Abgetastet wurden die Platten mittels Kristallsysteme und nachgeschaltetem Röhrenverstärker. Eine Freispielfunktion (eine Platte nach der anderen ohne Münzeinwurf) war auch vorhanden.