Otto Scharfenberg (Volleyballgedenkturnier)

Otto Scharfenberg wurde am 23.04.1930 in Schweina geboren. Seine Interessen im Sport (Fußball / Leichtathletik), in literarisch- kultureller Hinsicht sowie in der Biologie fand Otto am besten aufgehoben und zur Anwendung gebracht im Beruf, besser in der Berufung als Lehrer.

Von 1948 bis 1952 studierte er demnach Sport, Englisch und Biologie an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.

Ursprünglich stark dem Fußball verschrieben, löste er sich infolge großer Unstimmigkeiten mit Schweinaer Sportfunktionären von dieser Mannschaftssportart, mit der er als „Freizeitfußballer‘ weiterhin eng vertraut blieb.

Aus seiner Enttäuschung wechselte er konsequent in ein anderes Fach und begann mit seinem Eintritt als Lehrer in die damalige Erweiterte Oberschule Bad Liebenstein http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3 cc8612fc/p2c0dd7c30786b069/  , den „Volleyball“ dort noch populärer zu machen. Die Grundlagen hatte er  in Jena erlernt. Wie in anderen Bereichen auch wurde dieses tolle Mannschaftsspiel von unseren damaligen Freunden aus dem Osten in die SBZ hineingepflanzt. (Aus diesem „Pflänzchen“ wurde immerhin 1970 der Volleyballweltmeister DDR (Männer) - allerdings wurde das Volleyballspiel in Amerika von William G. Morgan  http://de.wikipedia.org/wiki/William_G._Morgan  erfunden ! ).
Die Bedingungen für den Volleyballsport blieben in Bad Liebenstein bis zum Neubau der 3-Felderhalle anfangs der 1990er immer äußerst schwierig.
Die „Baracke“ http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/villen/turnhallenbaracke/  an der EOS war eigentlich gerade mal für Tischtennis geeignet. Trotzdem erlernten hier „Generationen von Spielern das ABC am Hohen Netz“, immer auch durch konditionellen Hallenfußball unterstützt.

Mit seinen Trainermitstreitern (u.a. Gerhard Wien, Eberhard Schindhelm, Udo Rommel, Lothar Gernoth, Heinz Schmitzdorf, Helmut Schreiber) und Spielertrainern und natürlich den vielen Trainingsschülern wurde sehr oft improvisiert und nach und nach entstanden etliche Freifelder in Bad Liebenstein. Bemerkenswert dabei war beispielsweise der Umstand, dass das notwendige Ziegelmehl damals von den Aktiven per Hand in einer Ziegelei gemahlen wurde und von dort nach Bali transportiert werden musste  (Anfang 1960er Jahre).

Im Laufe der Zeit gab es im DDR-Maßstab Erfolge, die die kontinuierliche Trainingsarbeit belohnten:

1962: Halle/Saale Pokal an Bezirk Suhl (ausschl. Liebensteiner), davor war zweimal die Auswahl Dresden und Leipzig Sieger
1966: Finalist in Merseburg als einzige Schulsportgemeinschaft unter Clubs (u.a. SC Dynamo Berlin, SC Leipzig, TSC Berlin, SC Traktor Schwerin)
(Nach einer taktischen Meisterleistung ( Ottos Marschroute - Einschläferung im ersten Satz ging gegen den TSC Berlin auf, Liebenstein gewann 2:1 !!! ))

1970: Sieg in der Meisterschaft weiblich Jugend A, 3. Platz männlich,
           und Aufstieg in die DDR-Oberliga der Damen !!!

Diese Erfolge spiegelten die gute Liebensteiner Trainingsarbeit wieder und waren letztendlich dem beharrlichen, ja fast fanatischen Einsatz von Otto Scharfenberg geschuldet.

Aber es gibt noch andere Seiten von Otto:

Beispielsweise hielt er Jahrzehnte den Speerwurfrekord im ehemaligen Bezirk Suhl (hält ihn vielleicht heute noch!), Otto war lange Jahre als Kreispilzberater tätig und als Klassenlehrer setzte er sich immer enorm für die Ausgestaltung des „Festes des Liedes und der Rezitation“ ein. Apropos Feste: Otto Scharfenberg konnte nach getaner Arbeit alle Register ziehen und auch richtig einen „drauf“ machen.

Mit seinem plötzlichen Tod am 30.08.1977 gab es einen Einschnitt:

Der Volleyball war aber so etabliert, dass mit dem DDR-Liga Aufstieg der Herren 1980 und dem Aufstieg in die Thüringenliga 1990 weitere Höhepunkte folgen sollten.

Kritisch wurde es ca. 20 Jahre nach Ottos Tod. Es gab fast nur noch Mitglieder aus der „alten“ Garde.
Nach und nach schließt sich aber die Lücke zwischen „alt“ und „jung“.

Wir hoffen und wünschen, dass damit im Sinne von Otto Scharfenberg der Volleyball in Liebenstein noch lange Jahre erhalten bleiben möge.

                                                      Wolfgang Malek, Bad Liebenstein, im Juli 1999

Birkenhaus 1937, in dem später Otto Scharfenberg mit Familie wohnte
Birkenhaus 1937, in dem später Otto Scharfenberg mit Familie wohnte
Volleyballfamilie 1962 - Sammlung Dr. Reinhard Malek
Volleyballfamilie 1962 - Sammlung Dr. Reinhard Malek
Das Länderspiel musste leider ausfallen - Sammlung Dr. Reinhard Malek
Das Länderspiel musste leider ausfallen - Sammlung Dr. Reinhard Malek

Otto vor der Liebensteiner Volleyballwiese neben der EOS ungefähr 1965. Auf dem Bild unter anderen noch mit dabei -
Obere Reihe von links: Uli Reum, Hartmut Arnold, Friedhelm Lückert, Wolfgang Ludwig, Jürgen Voigt,
untere Reihe von links:Wolfgang Schmauch, Frank Peter=Knief, Horst Marschall

Uns erreichte eine Mail von Bernd Römhild. Darin korrigierte er den Vornamen vom "Knief" von Frank auf Jochen. Danke dafür.

Liebe Heimatfreunde, lieber Wolfgang Malek,

eure Homepage gefällt mir sehr gut, ich lese immer wieder gerne da, als ehemaliger Schüler der EOS 1962 - 1966.
Der Jahrgang von z.B. “Pelo“.
Nur ein kleiner Korrekturvorschlag zu o.g. genannten Beitrag, der mir aber wichtig ist.
Im Foto, siehe Anhang, heißt der “Knief“
JOCHEN Peter. Sein Bruder Frank war jünger und auch nicht so eine “ Universal Sportskanone“ wie Jochen, der u.a. 1,60 m hoch sprang ohne spezielles Training, was ihn zu einem guten Volleyballer befähigte, denn er war (körperlich) nicht sehr groß.
Dass ER es ist, sage ich als sein nahezu gleichaltriger Schulfreund, der sowohl in der Grundschule in Trusetal als auch auf der EOS oft mit ihm auf derselben Bank saß.
Leider verstarb Jochen viel zu früh.

Bildergalerie unten:
Einsatz im Oberhofer Rennsteiggarten - drei Jahre vor Otto Scharfenbergs Tod !

Vermutlich auf einer Fahrt zur Deutschen Meisterschaft B-Jugend
Hintere Reihe von Links: Eckard Schmidt, Gerald Fuchs, Hans Peter Lückert, Siegfried Neuse

Zweite Reihe: ? , ? Mäder, Dagmar Käsemann, Ingrid Bessel
Knieend: Peter Reum, Knut Munkel
Sitzend: ? , Marion Schmitzdorf, Margit Sander, ?
liegend Molli (Wolfgang Malek)