Ludwig Heller

rechts die Villa von Kommerzienrat Ludwig Heller, jetzt Zahnärztin Groß, oben Logierhof - Aufnahme 1938
rechts die Villa von Kommerzienrat Ludwig Heller, jetzt Zahnärztin Groß, oben Logierhof - Aufnahme 1938

Am 05.02.1863 wurde die Firma Ludwig Heller als Eisen- und Metallwarenfabrik gegründet. Sie ist damit der älteste Industriebetrieb unseres Ortes.
In den 1860er  Jahren hatten zwei Söhne des Jakob Heller ( genannt "Berge Gob") http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/firmen/jakob-heller/ ,
nämlich Jakob Wilhelm ( * 20.07.1840 Bali, + 17.04.1908 Schweina)  und Christian Ludwig ( * 02.08.1842 Bali, + 10.09.1914 Bali ) eine gemeinschaftliche Schlosserwerkstätte in dem Hause des Rudolf Peter http://www44.jimdo.com /app /s06790cd3cc 8612fc/pd8334b47ad832be8/   in der Inselbergstraße  (zu DDR-Zeit Familie Murkowski, jetzt Eckard Drömer) gegründet.  An dieser Stelle hatte bereits der Vater Jakob eine bescheidene Werkstatt.
Sie beschäftigten 6 Gehilfen, arbeiteten aber selbst tüchtig mit und lieferten jeden Sonnabend die fertigen Schlösser an eine Brotteroder Firma mit Sitz in Lüdenscheid.
Kurz nach dem Kriege 1870/71 errichteten sie in einem Gebäude gegenüber dem Logierhof
  http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/gastst%C3%A4tten/logierhof/  eine größere Werkstätte mit etwa 30 Arbeitern.

Ludwig Heller machte sich zusammen mit seinem Bruder Jakob Wilhelm vom Einfluß der Lüdenscheider Firma frei, erkannte mit Weitblick die Möglichkeiten, die durch Bismarcks Schutzzollpolitik gegeben war. Der Betrieb wurde im Profil auf die Herstellung von Baubeschlägen, Fenster- und Türbeschlägen, Bügel für Geldbörsen und sonstigen Metall-Massenartikeln erweitert. Mehr und mehr entstanden helle, neuzeitliche Arbeitsräume, so daß ca 300 Arbeitskräfte beschäftigt werden konnten.
Übrigens war Ludwig Heller von 1879 bis 1883 Brandmeister in Liebenstein und gründete 1883 die Freiwillige Feuerwehr im Ort..

Im Jahre 1912 wurde durch das Aufstellen eines 240 PS Lokomobils elektrischer Kraftstrom erzeugt, der auch an die Gemeinde abgegeben wurde http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/ p6df68d9afc1afc1c/.
Somit konnte der eigene Betrieb mit der Aufstellung von 19 Elektromotoren auf elektrischen Antrieb umgestellt werden. Seit 1920 wurde nur noch für den eigenen Bedarf Strom produziert.
Seitdem war die Gemeinde an das Überlandnetz angeschlossen.
Nach dem Tod von Ludwig Heller im Jahre 1914 entstand eine G.m.b.H. (Erben) mit dem Geschäftsführer Alfred Heller  
http://www44.jimdo.com/app/s06790 cd3cc8612fc/p8de4022615be505e/  , die 1938 in eine Einzelfirma mit dem alleinigen Inhaber Alfred Heller überführt wurde. Sie nannte sich Ludwig Heller, Eisenwarenfabrik. Die Rohstoffe wurden aus dem Rheinland, Westfalen und dem Saarland bezogen.
Die Absatzgebiete lagen in Mitteldeutschland, Sachsen, Süddeutschland.
Exporte gingen nach Skandinavien, England, Belgien, Holland und Türkei sowie über Drittfirmen auf den Balkan.
Neben diesem Betrieb in Liebenstein ließen die Hellers 1879 in Marienthal eine weitere Firma errichten. Sie nannte sich Gebrüder Heller und dies war der Ursprung insbesondere der Schweinaer Messerindustrie http://www.yasni.info/ext.php?url=http%3A%2F%2Fwww.krs-seigert.de%2Fdefault.asp%3F kat%3D176&name=Peter+Seigert&showads=1&lc=de-de&lg=de&rg=de&rip=de . Eine freundschaftliche Vereinbarung beendete 1887 das Engagement Ludwig Hellers in der Marienthaler Firma.  Jakob Wilhelm leitete die Marienthaler Fabrik ab diesem Zeitpunkt alleine.  
Jakob Wilhelms Zwillingssöhne Max Heller (* 21.11.1871 Bali, + 30.10.1943 Schweina) und Ernst Karl Heller ( * 22.11.1871 Bali, + 01.08.1948 Bali) waren nach dem Tod von Jakob Wilhelm 1908 zusammen mit Karl Heller mit der gemeinschaftlichen Weiterführung des Familienunternehmens betraut.
Der jüngste Sohn von Jakob Valentin Heller (* 29.06.1808, + 13.06.1903) - aus zweiter  Ehe mit Christine Margarete Reum (*18.09.1826,+ 21.03.1895) -  Karl Heller (* 17.06.1867 Bali, + 03.04.1952 Schweina) 
http://heimatfreundebali. jimdo.com/heimatgeschichte/villen/villa-karl-heller/   war ab 1933 alleine an der Spitze der Fabrik in Marienthal, bis diese nach dem Krieg enteignet wurde.

Sie lebt heute unter KRS-Seigert GmbH  http://www.krs-gmbh.de/  in Barchfeld weiter !  
Die Bad Liebensteiner Fabrikanlagen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 1950er unter anderem als Firma Ludwig Heller und VEB Metallwaren weiter betrieben (siehe Fotos unten). Mit der Gründung des Leuchtstoffwerkes sind die Industrieanlagen  in das spätere LWL integriert worden.
Ein Teil der Gebäude, unmittelbar gegenüber dem Logierhof gelegen, wurde als Sparkasse   http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/firmen  /sparkasse/  und Konsumverkaufstelle (Textil - Frau Kompe) genutzt und 2003 wie das gesamte LWL abgerissen.

Fritz Eberhard recherchierte folgendes: Im
Geburtsregister von Christian Ludwig Heller steht der Geburtsort Liebenstein; unter Bemerkungen jedoch:  Raboldsgrube - letzter Heller
siehe https://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/gastst%C3%A4tten/zum-letzten-heller/

Die umfangreiche und informative Chronik "150 Jahre Geschichte eines Unternehmens ", das im August 2013 erschienen ist und von der KRS-Seigert GmbH Barchfeld herausgegeben wurde unter der Regie von Günter Grabowy enthält Informationen insbesondere zur Firma Gebrüder Heller !
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Sammlung Roland Daigorat
Sammlung Roland Daigorat

Angestellte (Meister und Obermeister)  der Firma  Ludwig Heller 1929/30 auf dem Altenstein. Die Person mit Pfeil ist Hermann Peter, damals Meister der Kugelabteilung, später Obermeister. Hermann Peter war der Opa von Uwe Wenzel, der das Foto am 21.07.2016 gepostet hatte

Fabrik während des Abrisses  - Archiv Peter Fuhrmann
Fabrik während des Abrisses - Archiv Peter Fuhrmann
Sprengung Schornstein Firma Ludwig Heller - Archiv FotoBodo
Sprengung Schornstein Firma Ludwig Heller - Archiv FotoBodo
Später Produktionshalle des LWL - Archiv Antje Rimbach
Später Produktionshalle des LWL - Archiv Antje Rimbach

Obiges Bild stammt aus einer Werkschau "Bauen und Wohnen" des Architekten Theodor Krech , http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Krech,    Meiningen S.-M.
Erschienen war es im Selbstverlag ohne Erscheinungsort und Jahr (wahrscheinlich um 1920).  Das Gebäude wurde wie im obigen Bild skizziert gebaut. 
Zu DDR-Zeit  hatte man eine Halle ziemlich dicht davorgesetzt, so daß die Wirkung des Gebäudes stark verblasst war.

Aufnahme 1938
Aufnahme 1938
Archiv W. Malek
Archiv W. Malek

Ende der 1920er Jahre wurde dieses Fabrikgebäude nach damals neuesten Kenntnissen der Industriearchitektur erbaut.

Archiv Fritz Eberhard Reich
Archiv Fritz Eberhard Reich

Betriebsappell am 06.Februar 1938 anläßlich des 75jährigen Geschäftsjubiläums der Firma Ludwig Heller, Eisen-und Metallwarenfabrik, Bad Liebenstein i. Thüringen

Alfred  Heller ( *11.11.1873 Bali, + 19.06.1947 Schweina) inmitten seiner Belegschaft 1938 als 65 jähriger
Alfred Heller ( *11.11.1873 Bali, + 19.06.1947 Schweina) inmitten seiner Belegschaft 1938 als 65 jähriger
Archiv W.Malek
Archiv W.Malek
Villa Heller links, Fabrik Ludwig Heller mitte und Logierhof rechts
Villa Heller links, Fabrik Ludwig Heller mitte und Logierhof rechts
Archiv Fritz Eberhard Reich
Archiv Fritz Eberhard Reich

Prokurist Reich, Vater von Fritz-Eberhard, zur Messe - vermutlich zwischen 1947 - 1949 aufgenommen. Es wäre traumhaft, solch einen Hygienischen Eieröffner aufzutreiben !

Archiv Fritz Eberhard Reich
Archiv Fritz Eberhard Reich

Die Metallwarenfabrik Bad Liebenstein präsentierte sich am Gemeinschaftsstand des VEB Metallverarbeitende Industrie Suhl auf der Leipziger Messe.
Aufnahme aus den beginnenden 1950er Jahren

Familiengruft Kommerzienrat Christian Ludwig Heller - Friedhof Bad Liebenstein
Familiengruft Kommerzienrat Christian Ludwig Heller - Friedhof Bad Liebenstein
Aufnahme 10/2013 W.Malek - Friedhof zu Schweina
Aufnahme 10/2013 W.Malek - Friedhof zu Schweina

Bildergalerei zu Kugelfabrik Bad Liebenstein
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Awtowelo