Waldgaststätte Reichshöhe
Um 1880 erbaute Gärtner Gustav Georg Reich (
*10.07.1842 Bali, + 1900 Bali) die Gaststätte. In der Nähe von Magdeburg hatte er in einer Gärtnerei
gelernt. Viele Jahre bewirtschaftete sein Bruder Christian, genannt Christel (* 06.04.1850, + 21.08.1922 bali) die Kaffeewirtschaft am Marienthaler Wäldchen. Später übernahm Gustavs Witwe die Leitung des Kaffees, das später dann ihr Sohn Paul innehaben sollte.
Gastwirt Paul Reich (*19.07.1869 bali, +19.02.1966 bali) wurde 96 Jahre alt. Sein Bruder Max (*28.04.1875, +
02.01.1937 Bali) war Fotograf.
Unterhalb der Reichshöhe hatte Christel Reich eine Gärtnerei angelegt, dessen Hauptgebäude im Laufe der Zeit zwei mal abbrennen
sollte.
Östlich davon entstand die Villa Eden http://www44.jimdo.com/app/s06790 cd3cc8612fc/p4c8d07 c9ea7c74bf/, die
vermutlich ursprünglich von der Reichs-höhe aus als Pension betrieben worden war.
Paul Reich (* 27.08.1917, + 17.09.2009) , der Sohn von Gastwirt Paul Reich, war der Vater von Pauli (Schlossermeister auf der Reichshöhe) und Günter
(Werkzeugmacher in Ruhla).
Christian Reichs Tochter war Ella (*10.02.1882 Bali, +16.12.1936
Bali).
Sie war die zweite Frau von Karl Rehtanz und blieb kinderlos.
Von außerhalb reiste die *) " Schmierauer Gemeinde " an und feierte in der Gaststube:
Bei Spielverlust wurde die Glocke geläutet und eine extra Runde war fällig !
*) Es könnte sich dabei um die Gemeinde Zopot-Schmierau (heute Sopot-Swiemirowo) handeln !
Harald Schuck ergänzt: Noch einmal zum Krankenhaus Marienthal: Der erste Leiter des Hauses -1908-1914 war ein Dr.med. Paul von Gusnar (1869-1920). Es ist bekannt,
dass Dr.Gusnar oft im Gasthof "Reichshöhe" verweilte. Er traf sich dort mit Mitgliedern der sogenannten "Schmierauer Gemeinde".
Günter Reich informiert:
Paul Reich
und Walter Städtler hatten von 1949 bis 1953 jeweils einen PKW aus damaligen Restbeständen der Wehrmacht ( Käfer, Flugzeugen usw.) aufgebaut
!
Die Autos wurden von 1949 bis 1953 gebaut aus Teilen, die der Krieg übrig gelassen hatte. Bei dem Reich-PKW waren das ein
Zündapp Boxermotor *), die Räder waren von irgendeinem Flugzeug abgebaut worden, das Profil der Reifen wurde beim Gummi-Seifert http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/firmen/gummi-seifert/ vulkanisiert. Die Karosserie kam vom 340 BMW **) wie Kofferraumdeckel und Motorhaube. Die Federung wurde
durch Gummibänder an Einzelrad-aufhängung improvisiert.
Auf dem 2.Foto ist ein schwarzes Nummernschild (Kennzeichen) zu sehen - das war für die Fahrt nach Wien ein notwendiges Extra-Kennzeichen !
Das Fahrzeug landete dann später bei Friseur Heusing in Schweina.
*) Im Zweiten Weltkrieg stellte Zündapp das Gespann
KS
750 mit Zwei-Zylinder-Viertaktmotor her, dessen Zylinder in 170-Grad-Stellung angeordnet sind. Obwohl
jeder Kolben seinen eigenen Hubzapfen hat, handelt es sich dabei um einen V-Motor; weil dieser jedoch fast so flach wie ein Boxermotor ist, wird er oft – fachlich falsch – als solcher
bezeichnet.
**) https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=EMW_340&redirect=no