Zum Guten Tropfen

Dieses Bild verdanken wir Volker Hennings Recherche und der Umwandlung eines runden Porzellantellerbildes in ein Rechteckformat.
Ganz links mit der großen grau-blauen Dachfläche steht die Villa Sophie, rechts daneben haben wir das Haus, das später zur Hälfte abgerissen wurde und das Kaffee Klein-Aschenbach bzw. die Imbissstube aufgenommen hatte ( siehe auch letztes Foto unter https://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/villen/villa-sophie/.
In der Baulücke daneben finden wir heute das Theaterkaffee (Döner-Imbis) und die Apotheke Biedermann.und das Apothekergässchen.
Die weiter rechts folgenden Holländischen Häuser wurden unter Georg dem I. gebaut, der ja auch die Verbindungsstrasse zwischen Grumbach und Sauerbrunnen hat anlegen lassen. Alle diese Häuser wurden umgebaut, welche heute davon noch in etwaiger Ursprungssubstanz da sind, müsste geklärt werden.
Links oben erkennen wir die Aschenbergstrasse.Glaserei Hopf, der spätere "Gute Tropfen" wäre ganz rechts zu suchen.
Volker Henning fand zu den Häusern im "Holländischen" Stil folgendes:

Zu den Holländerhäusern habe ich im Buch "Geschichtliches über Schloss Altenstein, Bad Liebenstein und Nachbarorte" ( 1925 ) von Oberbaurat Dr. Fritze / Meiningen folgendes gefunden: 

"Von der Promenade sagt unser Gewährsmann, es seien dort in der Zeit von 1800 - 1805 Gebäude im holländischen Geschmack entstanden. Es sollen damit wohl die bescheidenen mit Holzsäulen ausgestatteten Gebäude gemeint sein. Daß dies holländischer Geschmack oder gar eine holländische Siedlung gewesen ist, ist eine irrtümliche Annahme".

 

Herzog-Georg-Straße 42, März 2012
Herzog-Georg-Straße 42, März 2012
Guter Tropfen und Goldener Hirsch
Guter Tropfen und Goldener Hirsch

Herzog Georg I. hatte 1800 in dieser Straßenzeile alte Häuser abreißen lassen und sie durch solche im holländischen Stil ersetzen lassen. Darunter war auch ein Gebäude mit der ursprünglichen Ortsbezeichnung " Blinde Gans". Dort wohnten Amborn und Christoph Wild, der " Wilde-Stöff" genannt. Seit 1919 übte sein Schwiegersohn Glaser Alfred Winter das Schankstättenrecht aus, das er vom damaligen Landrat Rennert erhielt.
1921 wurde das Gasthaus " Zum Guten Tropfen" eingerichtet. siehe auch http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/firmen/glaserei-hopf/
Seit 1932 war in der rechten Hälfte der Konsum untergebracht.
Am 17.03.1939 wurde der Erker aufgerichtet, um das Straßenbild zu verbessern. Die Wirtschaft wurde von Frau Ida Winter ( *06.02. 1886, + 28.03.1964 ) geführt, während ihr Mann als Badediener beschäftigt war.
Nach dem Tod von Alfred Heinrich Winter (* 28.08.1881 Orlamünde, +23.02.1955 Bali) führte Ida die Wirtschaft mit ihrem Sohn Arno ( *10.08.1913 Bali,+ 20.09.1959) weiter. Dieser verunglückte 1959 tödlich. Ida starb 1964 und die Frau von Arno, Paula Winter, geb. Hierath, (*13.02.1921 Wudingrün bei Falkenau /Eger http://de.wikipedia.org/wiki/Sokolov  , + 25.10.2011 Bali) übernahm die Kneipe.
1977 wurde ein Stockwerk aufgesetzt. Der Sohn von Arno und Paula ,
Hans Winter (* 29.05.1953 , Bad Salzungen) ist seit seiner Ausbildung als Wirt in der Gaststätte tätig.
Kurt Schwarz erinnert sich an eine Episode beim Stammtisch von Ida Winter, an dem u.a. saßen: Kares Luck, Friedhofswärter; Fritz Ferg, Postbote;  Werner Griesbach. Bademeister.  Werner Griesbach war der beste Schwuttenerzähler: So zum Beispiel kam er an den Stammtisch und sagte: "Heute war ich in Erfurt, da habe ich einen Rundflug mitgemacht - über dem Inselsberg war so großer Nebel, dass der Pilot die Armaturen nicht mehr ablesen konnte ! "

Burgspiel " Burg Liebensteins Glück und Ende " aufgeführt 1928 an der Burgruine !
Darunter auch der Wirt vom Guten Tropfen, Alfred und seine Tochter Martha Winter.

Bisher bekannte Teilnehmer (v.l.n.r.)  Heinrich Ferg (Logierhof), Georg Löser, "Sportschorsch" (Junge mit gezackter Mütze), daneben Ernst Munkel, später LWL, Frau mit Haube, Mathilde Erbe (Erich Erbe), daneben Junge, Frau mit hellem Gewand: Martha Bodenstein (Mutter von Erna Jakubec), später verheiratet mit Otto Weih, Frau mit Krone: Martha Winter, daneben Liesbeth Storandt, daneben Franz Ferg, daneben mit Schwert: Alfred Winter  (Gastwirt "Guter Tropfen")


Recherche Volker Henning
Recherche Volker Henning
Villa Fritz Reich, daneben Schneiderei Pfuch, dann Haus mit der ursprünglichen Nummerierung 108 und rechtsdaneben Glaserei Hopf, späteres Gasthaus "Zum Guten Tropfen"
Villa Fritz Reich, daneben Schneiderei Pfuch, dann Haus mit der ursprünglichen Nummerierung 108 und rechtsdaneben Glaserei Hopf, späteres Gasthaus "Zum Guten Tropfen"
links mit der Mütze Postbote Karl Munkel - Archiv W.Malek
links mit der Mütze Postbote Karl Munkel - Archiv W.Malek

In diesem " holländischen " Stil hatte Georg I. die Häuser erbauen lassen. Im Bild sehen wir das Haus mit der Nr. 108,  direkt links neben dem späteren Gasthof  " Zum Guten Tropfen " gelegen, das ursprünglich auch solch einen Vorbau hatte.
Hier wohnte bis 2011 Frau Keilhold und davor Gerhard Marschall..

Haus zwischen Trude Pfoch und Gutem Tropfen 1960er - Archiv W.Malek
Haus zwischen Trude Pfoch und Gutem Tropfen 1960er - Archiv W.Malek
Holländerhaus von Erna Keilhold
Holländerhaus von Erna Keilhold
Haus Munkel - Keilhold - Quelle Susi Keilhold
Haus Munkel - Keilhold - Quelle Susi Keilhold
Haus des Schulzen B - Zeichnung von Rudolf Lutter vom Juli 1851 - Lutter lebte von 1831 bis 1913 und war Königlich preußischer Hauptmann in Berlin. Tolle Recherche von Volker Henning
Haus des Schulzen B - Zeichnung von Rudolf Lutter vom Juli 1851 - Lutter lebte von 1831 bis 1913 und war Königlich preußischer Hauptmann in Berlin. Tolle Recherche von Volker Henning