Baracken am Aschenberg und am Hölzchen
Die starke Bombardierung Berlins im II.Weltkrieg hatte dazu geführt, dass Berliner Firmen ihre Produktion auslagern mussten. So auch die Firma Telefunken http://de.wikipedia.org/wiki/ Telefunken . Der Firmenmitbegründer Georg Graf von Arco hatte Bad Liebenstein in den 1920er Jahren besucht (siehe http://www44.jimdo.com/app/ s06790cd3cc8612fc/pc23366b3c2d8121a/ ). Dies ist bei einem Besuch Gerhart Hauptmanns dokumentiert. Er starb 1940. Ob es durch ihn Beziehungen zu Bad Liebenstein gab, ist Spekulation.
Ende der 1930er Jahre betrug die Gesamtbelegschaft Telefunkens 23.500 Mitarbeiter und stieg im Verlauf des Zweiten Weltkriegs auf 40.000 an; darunter wie in fast allen deutschen Großbetrieben auch viele Zwangsarbeiter. 1941 übernahm die AEG die Telefunken-Anteile von S & H (Siemens & Halske) und führte das Unternehmen als 100-prozentige Tochtergesellschaft weiter. S & H bekam die Erlaubnis, bis Kriegsende die Telefunken-Patente weiter zu nutzen.
Vor und während des Krieges war die Telefunken-Gesellschaft das führende deutsche Unternehmen auf dem Gebiet der elektronischen Kriegsführung: Es lieferte Funk- und
Radargeräte („Würzburg“), ein Richtfunknetz für die Wehrmacht, Peilgeräte für die Luftwaffe, entwickelte für deren Nachtjäger das erste deutsche Flugzeug-Bordradar („Lichtenstein-Gerät“) sowie als Ortungsgerät gegen die mit Zentimeterwellenradar ausgerüsteten Flugzeuge der Alliierten den Warnempfänger „Naxos“.
Die Auslagerung der Produktion erfolgte ins ganze " Reich", so auch nach Bad Liebenstein.
1943 wurden die Baracken am Aschenberg aufgebaut und aller Wahrscheinlichkeit nach auch diejenigen am Hölzchen. Vermutlich wurden in letzteren sowjetische Gefangene
untergebracht. Nach dem Krieg wohnten dort die Evakuierten-Familien Berner und Freisleben.
Am Aschenberg waren ca. 10 ehemalige Berliner Familien von Telefunken untergebracht - darunter die Familien Abendroth und Kühn. Aber es wurden
"Telefunken-Familien" auch in Liebensteiner Häuser einquartiert, so die Familie Grollmitz, die in die Villa Herta http://www44.jimdo.com/app/s06
790cd3cc8612fc/p1bc44 e3f5afb1e90/ einzog.
Die Produktion für Güter der elektronischen Kriegsführung wurde in der oberen Etage der Keksfabrik und in der Fabrik von Heinrich Beutel eingerichtet.
Nach dem Krieg wurden von der sowjetischen Militäradministration wichtige Personen mit ihren Familien in die Sowjetunion gebracht. In die dadurch frei werdenden "Wohnungen" zogen Umsiedler-
oder Evakuiertenfamilien ein, wie Familie Dachs, Familie Michel und Familie Sobanski. Familie Walter Piereck wohnte auch im " Behelfsheim am Aschenberg ".
Sohn Werner wurde 1947 hier geboren - siehe auch
http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p7aa354c4efca5d39/ !
Anfang der 1950er besuchte Adolf Hennecke das Heinrich-Mann-Sanatorium http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p0 e45db00535cd32e/ . Er stellte nicht zu
unrecht fest, dass die unmittelbar neben dem Sanatorium in den Holzhütten untergebrachten Familien in großem Kontrast zur Unterbringung im Intelligenzheim standen. So regte er den sozialen
Wohnungsbau an, der in der Rohstraße http://heimatfreundebali.jimdo.
com/heimatgeschichte/villen/rohstraße-1/ verwirklicht wurde. Von 1953 bis 1954 wurden die ersten fünf Vierfamilienblöcke gebaut.
In diese konnten dann unter anderen die Familien Abendroth, Dachs, Kühn, Michel und Sobanski einziehen, aus Schweina kam Familie Malek .
Vorbereitungen zum Bau der Baracken - im Hintergrund Haus Helmut Hartmann http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p3b2d08b84d0e010d?safemode=0&cmsEdit=1