Haus Friedensallee
Das Gebäude diente als Wagenremise für die gegenüber liegende Villa Kuhts http://heimatfreundebali.jimdo.com/heimatgeschichte/villen/villa-kuhts/, die spätere Villa Modesta. Ausgangs des 19.Jahrhunderts waren solche Garagen mit
Einliegerwohnung für die Kutscher und späteren Chauffeure in unmittelbarer Nähe der Villen stark in Mode gekommen.
Umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen am Gebäude und im Umfeld haben die Immobilie in der Friedensallee seit kurzem in ansprechender Weise erneuert.
An der Hausseite, an der sich die Freitreppe befindet, gab es früher eine Lüftl-Malerei :
" Der rauflustige Ritter mit der eisernen Hand , bekannt durch das drastische
Arschleck-Zitat " - von Götz von Berlichingen .
"Vor Ihro Kayserliche Majestät, hab ich, wie immer schuldigen Respect. Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch
lecken."
( Johann Wolfgang von
Goethe: Jagsthausen / Götz im Götz von Berlichingen, Dritter Akt, Ausgabe 1773, S.
133)
Uwe
Messerschmidt (Reiterhof) kennt an Hand der Erzählung seiner Großmutter den Ursprung der Lüftlmalerei:
Als Pallas Reum aus der 1934 erworbenen ehemaligen Villa Modesta später seine Fabrikantenvilla hat entstehen lassen, gab es nicht wenige Liebensteiner, die das als ein paar Nummern zu groß
empfunden hatten. Dem begegnete Otto Reum mit dem Lüftelbild des Götz von Berlichingen, das ja sofort auch sein bekanntestes Zitat suggerieren sollte:
" Du kannst mich im (am) Arsche lecken ! "
Das Bild wurde leider vermutlich bei Renovierungsarbeiten in den 1960ern entfernt.
Nach langer intensiver Suche haben Günter Schwesinger mit Hilfe seiner Tochter Angela Matz und facebook-Freunden Bildmaterial vom Liebensteiner Götz von Berlichingen
aufgestöbert. Herzlichen Dank dafür - siehe untere Bilder.