Villa Perlet, später Villa Leiter und Villa Helene & Villa Stock
Maler & Tüncher Georg Perlet erbaute dieses charaktervolle Gebäude im Schweizer-Stil ( siehe oberes und untere Fotos ).
Nach seinem Sohn Julius übernahm Uhrmacher Leiter die Immobilie. Dessen Frau war eine geborene Perlet.
Infolge der Heirat von Tüncher Carl Roth mit der Witwe von Julius Perlet ging die Pension in den Roth'schen Besitz über. Seinerzeit hatte die Pension 15 Zimmer mit insgesamt 25 Betten !
Die Töchter von Carl, Frau Emmy Selma Frida Hölzer, geb. Roth (* 1885), die Mutter von Helmut Hölzer http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p9313a7a91e51ebe6/ und Frau Helene Schwarz, führten unter dem Namen " Pension Helene "
die Unterbringung für Kurgäste weiter.
Frau Schwarz hat das Haus später an das Gesundheitswesen verkauft und es diente als Schwesterninternat der Medizinischen Fachschule
http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p5581d99e7363b133/
und bleibt den Liebensteinern als "Villa Stock" in Erinnerung. ( Frau Stock war Internatsleiterin !)
Frau Reum, die Mutter vom Sänger Reiner Reum, ergänzt:
Während ihrer 2 1/2järigen Lehrzeit von 1943 bis 1945 hatte sie in der Helene als Kochlehrling gearbeitet und auch dort geschlafen. Denn um 4.00 Uhr mussten die
Öfen angeheizt werden, das auch zu ihren Aufgaben gehörte. Die zwei kleinen Gaskocher hätten zur Essensbereitung für zum Teil 120 Essensgäste nicht ausgereicht. Der Pensionsbetrieb wurde
auch in der Kriegszeit weitergeführt. Die Berufsschule war in den Räumen unterm Dach der Volksschule eingerichtet. Dort unterrichtete Frau Hübner.
Das Haus Helene leiteten gemeinsam die beiden Töchter von Carl Roth, Helene Schwarz und Frida Hölzer.
1944, mit der zunehmenden Bombardierung der Anlagen in Peenemünde, hatte Helmut Hölzer mit seiner Familie die Heeresversuchsanstalt verlassen müssen.
Er traf eines morgens um 10.00 Uhr mit Frau Anni und Söhnchen Hartmut in der Helene ein. Die kleine Familie war schwer von der problemreichen Reise von Usedom nach Liebenstein
gezeichnet. Allerdings war Helmut Hölzer nur kurz zu Hause, er verließ den Ort bald wieder in Richtung Peenemünde, um seine Forschungseinrichtung ins Forsthaus von Pudagla zu bringen und damit zu
sichern. Er ging ja dann nach Amerika. Seine Frau Anni sollte ihm folgen, sie hatte aber die Entscheidung gefällt, hier in Deutschland zu bleiben. Eventuell ahnend, dass Helmut ein anderes
Verhältnis hatte - nämlich mit der Förster-Tochter von Pudagla, die ja dann die zweite Frau von ihm werden sollte..
Der Mann von Helene Schwarz war Teilhaber bei Billmann & Teunissen http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/firmen/billmann-theunissen/ . Er war Mitglied der Liebensteiner Freimaurerloge, die
sich im "Schwarzen Zimmer" von Hotel Charlotte traf. Ihm wurde zwei mal von den Mitgliedern der Loge aus misslicher finanzieller Lage geholfen, zu einem dritten Mal kam es nicht - er hatte sich
vermutlich schon in den 1930er Jahren infolge großer Geldsorgen erschossen.
Dieses Aquarell, dessen Urheber eventuell Hans Perlet sein könnte, wurde von Dr. Henning Frank in der Anlage einer Mail zugesandt.
Herr Dr. Henning Frank schickte den Natur- und Heimatfreunden am 03.01.2018 eine Mail:
Durch Zufall stieß ich auf ihre Seite im Internet, habe selbst keine Verbindung mehr
nach Bad Liebenstein. Ich weiß nur, dass mein Großvater, Zahnarzt Hans Perlet, geb. 1909 in Obermaßfeld, gestorben 2002 in Haldensleben bei Magdeburg, über zig Jahre das Haus Helene zusammen mit
seiner Frau Lisa Perlet als Gast mit dem Zug oder später dann mit seinem Wartburg 311 regelmäßig besuchte und immer davon schwärmte. In welchem Zusammenhang oder in welcher verwandtschaftlichen
Beziehung er zum „Tüncher Perlet“, dem Erbauer des Hauses Helene wohl stand, kann ich leider nicht sagen. Mein Urgroßvater Wilhelm Perlet, Vater des Kurgastes Hans Perlet im Haus Helene in Bad
Liebenstein, liegt in Obermaßfeld an der Kirche hinter der Gaststätte „Zur Linde“ seit den 70-er Jahren begraben, daneben auch ein Berthold Krug....das Grab gilt wohl als erhaltungswürdig für
Obermaßfeld und wird von der Gemeinde trotz überschrittener Liegezeit weiterhin sehr gepflegt...
Wilhelm Perlet war früher Oberlehrer in Obermaßfeld, hatte noch zwei Töchter Hilde und Helge und einen zweiten Sohn, der im Krieg gefallen ist. Das Haus der Perlets in Obermaßfeld ist wohl als
einziges Haus der Region noch 1945 einem Bombentreffer erlegen und brannte aus...originale Sitzmöbel mit Brandspuren von dem Bombentreffer stehen sogar noch bei uns in Haldensleben als Erbstücke
der alten Perlets...
Mit den verstorbenen Ahnen schwinden leider auch die Erinnerungen und Verbindungen nach Bad Liebenstein.
Am 09.01.2018 schrieb Dr. Henning Frank unter anderem, dafür danken wir wiederum sehr
- Oberlehrer Wilhelm Perlet muss in Bad Liebenstein geboren sein
- eine Feldpostkarte von ihm - an die Villa Helene adressiert - liegt im Original bei, leider kann ich den Text der Karte vom Uropa Wilhelm nicht lesen (siehe unten).
- die Familienbilder Perlet sind vielleicht nichts für „bali“, aber zeigen die Kinder von Wanda und Wilhelm Perlet
- Hilde Perlet- Alleinstehend, Kinderlos, Hausfrau, wohnhaft in ihrem Elternhaus bis zum Tod, beerdigt in Obermaßfeld
- Helge Eberl (geb. Perlet), war letzte Bewohnerin des Hauses in der Bahnhofstrasse in Obermaßfeld vor dem Verkauf, beerdigt in Obermaßfeld
-Helmut Perlet, gefallen im 2. wk, kinderlos, muss in Obermaßfeld vor dem Krieg irgendwie im Gartenbau tätig gewesen sein
-Hans Perlet, verst. 2002 in Haldensleben, Zahnarzt, hatte 3 Töchter: Sabine Schubert (geb. Perlet) lebt in Haldensleben; Gisela Perlet und Bärbel Frank (geb. Perlet) sind verstorben und in
Gutenswegen bei Magdeburg beerdigt auf dem Grab ihrer Eltern und Urgroßeltern mütterlicherseits ...
-die Farbkopie des Aquarells vom Haus Helene (original haben wir nicht, das hing wohl im Haus Perlet in Obermaßfeld
-ein altes Foto der ganzen Sippe Krug mit Knecht und Kuh mit exakten Beschriftungen von berthold krug
-interessante Texte Berthold Krugs in Kopie...