Steinbacher Bergwerksbahn(en)
Zur Erläuterung (ist als Diskussionsgrundlage gedacht ):
Vermutlich wurde die untere Bahn ( 600mm) vom Bahnhof Liebenstein-Schweina bereits Ende des 19.JH eingerichtet, vermutlich als Pferdebahn betrieben und
wahrscheinlich ursprünglich zum Schottertransport vom Steinbruch am zweiten Hopfenköpfchen eingerichtet.
Der Trassenverlauf führte wie die spätere Bahnverlängerung (1435 mm) bis zur Ruhlaer Strasse (oder einfacher erklärt wie die heutige Umgehungsstrasse ab Kreuzung (Edeka) bis zum Abzeig
wieder nach Liebenstein), dann dem späteren Bahntrassenverlauf (von 1927) folgend und führte dann am Seestellchen zur Grumbachbrücke hinunter. (Der Bahndamm von 1926/27 hat die
Kleinbahn-Trasse dann teilweise verschüttet !)
Die später geschaffene obere Bahn (600 mm) wurde als Kleinbahn (Lokomitiv betrieben) geplant und im Ersten Weltkrieg wegen des enorm
gestiegenen Bedarfs an Eisenerz gebaut.
Von der Laderampe aus (Standort etwa die Garagen hinter dem Edeka (Blaufauß) Markt gelegen, die Ladestraße entlang, ein Stück des Rhönweges ( siehe http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p98136b51bcf889b2/ ) nehmend, die Bahnhofstraße querend und dann entlang der Steinbacher Straße (an Kleins Bruno vorbei) bis zur
Ruhlaer Straße führend. (Die Einkerbung vor der Straßenquerung ist heute noch recht gut zu erkennen.) Dann ging es im Seestellchen in einem größeren Bogen ins Tal und traf dort auf
die früher installierte "Pferdebahn".
Von dort nahmen beide Bahnen dann die dort befindliche Grumbachbrücke ( G.Malsch spricht von einer ca. 45 m langen Stelzen-Brücke ) und führte zu einem
Schottersteinbruch am Hopfenköpfchen. Dort gab es eine Weiche.
Der weitere Weg führte am Haderkopf vorbei über den Steinbacher Kopf entlang bis zur Grube " Gottesgabe", der späteren Grube "Fortschritt" (1990
geschlossen). Vorher konnte auch abgezweigt werden in Richtung Grube "Arminius" Atterode (1968 geschlossen). Dazu war ein Einschnitt im Plattendolomit geschaffen worden, der heute noch
als geologisches Denkmal bestaunt werden kann
( http://www.heimatfreundebali.de/spezial/wanderungen/ ) . Der weitere Weg der Bahn führte durchs dritte Hopfenköpfchen, am Hattenbachsfeld entlang
über das Gleisdreieck bis nach Atterode.
Die 1920 eröffnete Augenheilanstalt Herzogin Charlotte http://heimatfreundebali.jimdo.com/heilbad/sanatorien/augenheilanstalt-charlotte/ lag unmittelbar neben der Verladerampe in Bad Liebenstein. Die enorme
Geräuschentwicklung beim Verladen der Erze führte dazu, dass die Meininger Ministerien schließlich die Verlängerung der Normalspur 1927 bis Steinbach veranlassten und das Verladen der Erze
am Steinbacher Bahnhof erfolgte.
Frank Heller postet dieses idyllische Foto, wobei er eventuell mit seinem Bruder drauf ist.
Jürgen Heinrich vermerkt dazu: Gefahren darauf ist der Möbius aus der Siedlung,
entweder als Lokführer oder Heizer, da kann ich mich noch daran erinnern !
Steinbacher Bergwerksbahn 1952 auf dem Weg nach Atterode in der Nähe der Drehscheibe - Foto: Gernoth Malsch
KDL 13
Als Lieferfirma wurde hierbei die Budich AG in Breslau Schmiedefeld http://www. werkbahn.de/eisenbahn/lokbau/budich.htm festgelegt, die mindestens 18 Lokomotiven dieses Typs auslieferte. Neben der Version mit 600 mm Spurweite wurden hierbei auch zwei Lokomotiven mit einer Spurweite von 750 mm gefertigt, von denen eine wahrscheinlich bis heute in Polen überdauert hat.
zu sehen auf der Seite von http://www.feldbahn-fortuna.de/index2.eng.php
Gleise der Kleinbahn kurz vor Atterode um 1951, die parallel zum Weg verlegt worden waren. Astrid Messerschmidt postete dieses Zeitzeugnis. Herr Kalupp war Lockführer auf dieser Strecke und sein Sohn durfte damals mit an Bord sein.
Ein junger prädestinierter Mineraloge aus Barchfeld, Uwe Krause, zeigt auf seiner Seite, was man alles in Atterode finden kann http://www.mineralienkrause.de/html/atterode.html, das auch erkennen lässt, warum ein Bergwerk dort installiert wurde.
Vermutlich ist Frank Malsch mit einem Strauß Schlüsselblumen vor der Lok zu sehen. Es gab dort immer viele dieser
tollen Frühblüher - heute gibt es keine Lok und viel weniger Schlüsselblümchen ! Unmittelbar daneben steht heute eine Tafel des Liebensteiner Rundwanderweges: 6a - Plattendolomit und
Erzabbau !
Elfriede Mosebach ergänzt: Diese Lok diente dem Spatransport von der Schwerspatgrube der Familie Storch in Atterode ! Ihr Vater ist noch mit dieser Bahn als Gruben-zimmermann im 2.
Weltkrieg gefahren. Sie überquerte die Straße Richtung Atterode.
Als im und nach dem 1.WK der Eisenbedarf anstieg, begann die Firma Krupp, die alten Schlackehalden der ehemaligen Eisenhütten in der Wüstung Atterode zur nochmaligen Aufbereitung abzufahren.
Gleichzeitig wurden der alte Schacht und die verfallenen Stollen als Grube "Arminius" wieder in Betrieb genommen. Die ungünstige Verkehrsanbindung der Grube wirkte sich allerdings negativ auf die
Rentabilität aus. Daher baute die Krupp'sche Bergwerksverwaltung für ihren Betrieb eine eigene 600 mm - Anschlussbahn zum Bahnhof Bad Liebenstein.Dabei wurde ein Teilstück der vorhandenen
Flourbahn mit genutzt.Die Verladung von Flussspat und Eisenerz auf dem Güterbahnhof Bad Liebenstein verursachte größeren Lärm, so dass die städtische Badeverwaltung sich schon frühzeitig beim
Herzoglichen Staatsministerium in Meiningen beschwerte. Zur Lösung des Problems wurde die Verlängerung der Normalspurbahn schließlich 1927 realisiert. Gleichzeitig wurden die entsprechenden
Anschlussgleise der Bergwerke gelegt.
Seit dem erfolgte die komplette Verladung der Gruben "Gottesgabe" (später Grube Fortschritt) und Arminius Atterode im neuen Bahnhof Steinbach.
Pferdebahn in England 1908