(Frauen) Singkreis - 1969 gegründet

                                   Aktuelle Formation des Singkreises Bad Liebenstein
                                                mit der Leiterin Natalia Alencova

Auftritt in der Altensteiner Höhle unter der Leitung von Hella Gernoth - Mitte der 1980er: vordere Reihe v.l. Elli Stäblein, Rosa Wunderlich, Hildegard Neugebauer, ? , Waltraud Neugebauer, Karin Barf, Hildegard Lengwenus, Rosemarie Keybe,
hintere Reihe v.l. Renate Schmidt, Sibylle Nürnberger (Walther), Waltraud Heller, Anita Schmidt, Ursula Müller,Christine Biedermann

Informationen zu den "Alten von der Burg", die sich als karnevalistische Gesangsgruppe jährlich rege beim Surbörner Carneval beteiligte und aus Mitgliedern des Singkreises bestand, finden Sie hier:
http://karnevalsfreundesurborn.jimdo.com/gruppen/alte-von-der-burg/

Frauensingkreis - Beitrag vom 20.Juli 1978 in der TLZ
Frauensingkreis - Beitrag vom 20.Juli 1978 in der TLZ

von links: Beate Kley, Beate Wegeleben, Bettina Schirmer, Sigrid Jädike, Rosel Wunderlich, Helga Rommel, Frau Brabender, Anita Minge, Hella Gernoth, Elli Stäblein, Waltraud Neugebauer, Hildegard Neugebauer, Friedel Kaps, Hildegard Lengwenus, Helga Puff, Frau Elfriede Schellenberger, Ursula Müller, Annemarie Leuner, Christine Biedermann

Mit Niveau und vorwiegend heiterer Note
                                               
(Artikel in der Thüringer Landeszeitung vom 20.07.1978)

Sie haben insgesamt 30 Kinder, zwei weitere werden erwartet und neun Enkel. Wer das ist und wo man so etwas findet?

Sie - das sind die Mitglieder des Frauensingkreises des Kulturbundes in Bad Liebenstein. Es ist zwar nicht üblich, ein Volkskunstkollektiv gleich so familiär vorzustellen. Andererseits ist so ein Faktor nicht unwichtig, wenn man bedenkt, dass in dem kleinen Chor etwa 20 Frauen singen und zwar so gut, dass sie beim letzten Kreisleistungs-vergleich im Mai diesen Jahres mit dem Prädikat " Oberstufe - sehr gut " ausgezeichnet wurden.
Angefangen hat alles, als Parteifreundin (LDPD) Annemarie Leuner, gerade Rentnerin geworden, ihre viele freie Zeit sinnvoll ausnützen wollte. Von Haus aus Musiklehrerin, lag der Gedanke nahe, ins musikalische Genre einzusteigen. Was sie dann auch tat, am Anfang mit vier - fünf interessierten Frauen, die aus Spaß am Singen miteinander musizierten. Daraus wurde dann so nach und nach ein Singkreis, der dem Kulturbund angeschlossen wurde.
Das ist schnell erzählt, aufgeschrieben und gelesen. Dahinter stehen Zeit und Kraft vor allem der Initiatorin, von der Beschaffung eines geeigneten Raumes bis zum Auswählen passender Literatur, was ziemlich zeitaufwendig ist und Findigkeit verlangt, da gute Chorsätze für drei gleiche Stimmen recht dünn gesät sind. Was aber Annemarie Leuner nicht verdross; sozusagen etwas aus dem Nichts zu schaffen, obwohl  es nicht das erste Mal war.
Mit einem Anflug von Heiterkeit erfahre ich dann bei einem Gespräch mit den Chordamen, dass auch das Liebensteiner Pflaster dem Vorhaben anfangs nicht so recht gnädig gestimmt war. Genauer gesagt, der dortige Männerchor, der im vorigen Jahr sein 120 jähriges Bestehen feierte, und nebenbei gesagt zu den profilierten unseres Bezirkes zählt, fand es etwas überflüssig, eine "Frauenkonkurrenz" am Ort zu haben. Da konnte nur durch Qualität eine Daseinsberechtigung erworben werden. Und so konnte bereits 1972 der Singkreis beim Kreisleistungsvergleich das Prädikat "Oberstufe - sehr gut " in Empfang nerhmen.
Bei meinem Besuch während der letzten Chorprobe vor der Sommerpause hatte ich Gelegenheit, im Tagebuch des Singkreises zu schmökern. " Wir legen keinen gesteigerten Wert auf sehr viele Auftritte" - hatte mir Annemarie Leuner in einem vorhergehenden Gespräch gesagt. Das hängt nicht zuletzt damit zusammen, was ich eingangs schilderte. Viele Frauen haben noch Kinder zu versorgen, Krankenschwestern müssen während der Probe zum Dienst oder kommen später....
Trotzdem wurden in den vergangenen Jahren ...zig Programme gestaltet, viele vor den Kurgästen, aber auch zur Gestaltung gesellschaftlicher Ereignisse trugen die Frauen ihr Scherflein bei.
Mit der Zahl der Auftritte ist auch der Umfang des Repertoires gewachsen. Die beiden Chorleiterinnen - neben Annemarie Leuner schwingt Hella Gernoth, ebenfalls Musiklehrerin, den "Dirigentenstab" - geben sich große Mühe, ihre Programme immer wieder abwechslungsreich zu gestalten, was ihnen recht gut gelingt. Auch die Verpackung ist entsprechend abwechslungsreich. Frau Leuner ist darin recht findig, meint Christine Biedermann. Mit Soli, Gitarrenbegleitung und rhythmischem Klatschen (was wir erst gar nicht recht mochten) werden immer wieder neue Akzente gesetzt.
Die Angestellten, Lehrerinnen, Erzieherinnen, Facharbeiterinnen, Angehörigen der Intelligenz, Hausfrauen, Rentnerinnen und Schülerinnen singen Volkslieder, sowohl deutsche als auch ausländische, Madrigale, Sätze von Meistern der Vergangenheit und Gegenwart. Gedichte von Kästner, Fürnberg oder Eva Strittmatter, um nur einige zu nennen, lockern die an den Jahreszeiten orientierten Programme auf und geben ihnen eine vorwiegend heitere Note.
Überhaupt sind die Frauen ein sehr fröhliches Völkchen, die Proben sind neben dem notwendigen Ernst, nicht ein stures Einpauken von Stimmen, es wird auch oft gelacht.
Und, was mir auch aufgefallen ist : Es wird beileibe nicht alles stillschweigend hingenommen, was die Chorleiterinnen von ihren Sängerinnen verlangen. Da wird auch diskutiert, aber wenn man auf einen Nenner gekommen ist, klappt's auch. Was letztlich als überzeugende Leistung über die Rampe kommt.
" Das fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl ungeheuer  ", bestätigt Rosa Wunderlich meinen Eindruck. " Das Singen und die Gemeinschaft hier machen einfach Freude. Aber auch die Anerkennung bei einem gelungenen Auftritt bereitet Genugtuung." Und so nimmt es nicht wunder, dass Schwester Friedel, auch wenn sie erst abends aus Merkers kommt, den Weg noch zur Probe findet, oder eine der Sängerinnen, obwohl stockheiser, trotzdem kommt, um wenigstens mit den Ohren dabei zu sein. Schlagkräftigere Beweise für ein eingeschworenes Volkskunstkollektiv kann man sich gar nicht wünschen.
Gode Weichenhain     

Charakteristik der TLZ
Ab Sommer 1949 soll sich die Thüringer Landeszeitung (TLZ ) in der Art ihrer Berichterstattung kaum mehr von der SED-Zeitung Das Volk unterschieden haben. Als regionale Zeitung der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) unterlag die TLZ während der Zeit der SBZ und in der DDR wie alle anderen Medien der Zensur. Außerdem musste die Zeitung als LDPD-Parteizeitung, aber auch auf Grund der Papierknappheit in der DDR, weiter mit Auflagenbegrenzungen leben. Das Papierkontingent wurde bis 1989 von der Bezirksleitung der SED zugeteilt. Ein neues TLZ-Abonnement erhielt man in der Regel nur nach dem Tod eines bisherigen Abonnenten.
Das noch zur Charakteristik der TLZ, da Annemarie Leuner offensichtlich LDPD-Mitglied war und deshalb der Artikel in dieser Zeitung erschienen war !

Singkreis des Kulturbundes während Umzug 120 Jahre Männergesangsverein in der damaligen Clara-Zetkin-Str. - u.a. Bettina Schirmer, Annemarie Leuner, Frau Brabender, Ursel Müller, Frau Kaps
Singkreis des Kulturbundes während Umzug 120 Jahre Männergesangsverein in der damaligen Clara-Zetkin-Str. - u.a. Bettina Schirmer, Annemarie Leuner, Frau Brabender, Ursel Müller, Frau Kaps

Im Burghof der Ruine Liebenstein
Zum ersten Mal veranstaltete der Kulturbund der DDR, Ortsgruppe Bad Liebenstein, am vergangenen Sonntag anläßlich des 30-jährigen Bestehens des Kulturbundes im Burghof der Ruine Liebenstein eine musikalische Abendveranstaltung, die von der Bläsergruppe am Altenstein und dem Singkreis des Kulturbundes Bad Liebenstein gestaltet wurde.
Über zweihundert Kurpatienten, Einwohner und Bundesfreunde waren der Einladung gefolgt. Für ihre Darbietungen erhielten die Bläsergruppe und der Singkreis reichen Beifall.
Im Juni 1979

Liebensteinerinnen auf dem Bildschirm (1984)

In " Alles singt " sind morgen ab 20.00 Uhr im Fernsehen der DDR die Frauen und Mädchen des Singkreises des Kulturbundes der Stadt Bad Liebenstein zu sehen und zu hören. Der Singkreis steht unter der Leitung von Hella Gernoth.
Gemeinsam mit Folkloregruppen und Chören aus dem Vogtland, aus Mecklenburg, dem Harz und aus Leipzig geben die Frauen und Mädchen in der beliebten Fernsehserie von Hans-Georg Ponesky eine Probe ihres Könnens ab.
Bei den Bad Liebensteinerinnen war die Freude groß, als die Einladung zum Fernsehsingen eintraf.
                                                                               Von Volkskorrespondent Heinz Wetzel
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Ponesky

Wegen der oft überwältigenden und rührenden Momente bekam Ponesky die Spitznamen „Blonde Träne“ und „Seelen-Hitchcock“. Ponesky hatte vorher bereits seit 1962 eine ähnliche Rundfunkshow auf Radio DDR moderiert.

Sammlung Renate Schmidt
Sammlung Renate Schmidt

kniend von links: Beate Ziegner (Kley), Frl. Schreiner, Frl. May, Sabine Haase, Waltraud Heller,
stehend von Links: Hildegard Lengwenus, Renate Schmidt, Rosa Wunderlich, Anita Minge, Edda Röther, Elli Stäblein, Hildegard Neugebauer, dahinter Herr Wunderlich,Friedel Kaps, dahinter Herr Kaps, Hella Gernoth,Ursula Müller. Waltraud Neugebauer

Im folgenden Bilder aus der Sammlung von Renate Schmidt, die zur Fahrt nach Adlershof gemacht wurden und weitere, die wahrscheinlich vom Bildschirm  abfotografiert worden waren. 23.10.1985

Sammlung Renate Schmidt - Bildschirmfoto von DDR 1
Sammlung Renate Schmidt - Bildschirmfoto von DDR 1
Singkreis 2000 vor dem Kulturhotel Kaiserhof
Singkreis 2000 vor dem Kulturhotel Kaiserhof

Fotos: Rainer Schade

Weihnachtskonzert des Singkreises 2017 in der Katholischen Kirche
unter der Leitung von Natalia Alencova und moderiert von Karin Barf.