Bernhard Liebenstein

Bernhard Liebenstein wurde 1883  in Liebenstein geboren. Er hatte noch 10 Geschwister -  siehe auch  http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p82e7b0cbe6a2149a?cmsEdit=1  Mit 20 Jahren ging er 1903 nach Südwestafrika und stieg in das Geschäft seines Bruders ein. Von dort aus hatten die Liebensteins vermutlich auch mit ihrem Heimatort Geschäftsbeziehungen unterhalten. ( siehe  http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p6d4d4f529e91a143/ )

In der Bad Liebensteiner  Hauptstraße befand sich damals ein Exportgeschäft - in dessen alten Akten Bernhard Liebenstein auftaucht.  Zwischen 1914 und 1915 kämpfte Bernhard vermutlich in der deutschen kolonialen Schutztruppe    http://de.wikip edia.org/wiki/Schutztruppe_f%C3%BCr_Deutsch-Ostafrika  und kehrte daraufhin nach Bad Liebenstein zurück.
1937 wurde das Konfektionsgeschäft verkauft. 1938 stand im Einwohnerbuch unter der Adresse Adolf-Hitler-Straße 21 Kaufmann Richard Düring mit einem Konfektionsgeschäft.
Bernhard musste nach den Novemberpogromen zunächst in Steinbach „wasserbautechnische Zwangsarbeit“ und von 1939 bis 1941  Zwangsarbeit am Hohenwarte-Stausee leisten. 1944 erfolgte die Deportation nach Buchenwald und anschließend nach Theresienstadt.  Dort wurde er 1945 von den  Amerikaner befreit und kehrte zurück nach Bad Liebenstein, um dann von  1948 bis 1951 zusammen mit seiner Frau Emma in den Westzonen bzw. der BRD zu leben.
 Bernhards Tochter Margot hatte ebenso unter den Repressalien der Nazis gelitten. Sie durfte als Jüdin nicht mehr durch den Kurpark laufen. Der Schneiderladen, den sie aufgebaut hatte, wurde boykottiert. Zeitungen schenkten ihr gutwillige Nachbarn, da sie selbst keine bekam. Der Plan, in die Schweiz auszuwandern, klappte nicht, stattdessen musste Margot Zwangsarbeit leisten. Dann, nach dem Ende des Dritten Reichs, ging sie nach Amerika.  siehe auch  http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pae64f46474f4d1a7/

 

Herr Michael Meyer aus Dierdorf  berichtigt unsere Recherche zu Bernhard Liebenstein: Die Ehefrau von Bernhard Liebenstein war “Emma Liebenstein geb. Kaiser”, die am 22.12.1902 in Bad Liebenstein geboren wurde und keine Jüdin war. Dies beweist auch die Todesanzeige für ihren Mann Bernhard. siehe unten

Herr Michael Meyer aus Dierdorf, der 3 Bände jüdischer Geschichte seines Ortes veröffentlicht hat,  war auf Bernhard Liebenstein gestoßen, da dieser sich am 08.04.1902 in Dierdorf aufgehalten hatte !

In der Anzeige finden sich auch die beiden Töchter Margot und Ilse. Ilse wurde am 05.07.1923 geboren. Ihr Ehename war zunächst Kruschke, laut dieser Anzeige jedoch Hartmann. Die näheren Zusammenhänge dazu entziehen sich der Kenntnis Michael Meyers. Das Bundesarchiv bestätigt nur, dass Ilse verstorben sei.

Diese Todesanzeige wurde dem Aufbau vom 02.12.1960, Seite 32 entnommen und das Bundesarchiv bestätigte Herrn Meyer diese Angaben.
Horst Schneider erinnert sich: Emma Kaiser war die Schwester von Fritz (Friedrich) Kaiser, Obstgroßhandel, Rohstraße 9