Helmut Krug
Ihn hielt‘s in keiner Schulstube
„Biologieunterricht war für mich in erster Linie Aufenthalt mit den Schülern in der freien
Wildbahn - da hab ich nicht auf eine Stunde geguckt. Wir blieben oft zwei, drei Stunden draußen, und es hat sich immer
gelohnt!“
Helmut Krugs Gesicht erhellte sich deutlich, wenn er von den vielen Freizeitaktivitäten mit seinen Schülern schwärmte, die heute zum größten Teil selbst gestandene Persönlichkeiten im Ort
sind.
1924 wurde er in Bairoda geboren. Nach dem Grundschulbesuch (Aufbauschule) absolvierte er zunächst eine Neulehrerausbildung in Dreißigacker und unterrichtete danach an der Grundschule in
Breitungen in den 7./8. Klassen Biologie. Am IfL in Mühlhausen erhielt er 1950 die Lehrbefähigung für Biologie und Chemie.
Am 6. Februar 1951 begann seine Lehrertätigkeit in Bad Liebenstein an der damaligen Landesinternatsschule. Die Lehrbefähigung für die Abiturstufe erreichte Helmut Krug über ein Fernstudium an der
PH in Potsdam. In der ersten Zeit als Lehrer war er Mitte Zwanzig und gab auch Sportunterricht. Viele Sportstätten in dieser Zeit entstanden in Zusammenarbeit mit den begeisterten Schülern,
wie die Volleyballplätze oder die Sprungschanze in Bairoda. Freitags konnte man den kontaktfreudigen Biologielehrer über 20 Jahre lang mit interessierten Kurpatienten auf der etwa zehn Kilometer
langen “geo-botanischen Exkursionstour“ antreffen, die er für die Kurverwaltung führte.
Über viele Jahre hinweg übte Helmut Krug die Funktion des Kreisnaturschutzbeauftragten aus. Politisch war er 1946 zunächst in der LDPD organisiert, trat 1950 der SED bei, der er bis zur
Wende angehörte.
,, Manchmal war er schon entäuscht, wenn berechtigte Kritik nicht gehört oder keine Änderung bewirkt werden konnte."
Helmut Krugs Auseinandersetzung mit seiner Umwelt geschah in erster Linie durch aktives Handeln. Seine Frau Elfriede, die als Heimleiterin im Kurheim “Thüringen“ tätig war, musste sehr viel
Einsehen zeigen, wenn er Wochenende für Wochenende über 20 Jahre lang ins Stille Tal zog, um in einem ehemaligen Stück “Urwald“ mit Angelsportfreunden die drei Teiche wieder anzulegen, die ja
hundert Jahre zuvor dort schon einmal existiert hatten. Anerkennend gibt Elfriede zu, dass dort ein echtes Kleinod entstanden ist. Helmut und Elfriede Krug haben zwei Söhne.
Als Helmut Krug nach schwerer Krankheit 1986 invalidisiert werden musste, war er 40 Jahre im Schuldienst gewesen. Seine Behinderung durch die Krankheit hat er durch eigene Willenskraft und
die zuverlässige Hilfe seiner Ehefrau fast völlig überwunden. Kraft gab aber auch die Gewissheit, dass er seine
Naturverbundenheit auf viele Schüler übertragen konnte.
Teilweise aus Elke Langes "Skizzen und Porträts aus dem Liebensteiner Oberland "
Ehrenmitglied der Natur-und Heimatfreunde Helmut Krug in typischer Kleidung und typischer Haltung auf Exkursion:
Viele Schulklassen, viele Kurgastgruppen und Urlauber kamen in den einzigartigen Genuss, mit Helmut eine "biologische" Wanderung in sein "Reich" zu
unternehmen.
Von vielen Initiativen und Umsetzungen seien nur zwei herausgehoben: Der Gedanke und die Umsetzung der Teichlandschaft "Stilles Tal " sind immens mit seinem Namen
verbunden.
Als der Rennsteiggarten in Oberhof angelegt wurde, war Helmut sehr oft mit Schulklassen dort, um intensiv die gärtnerischen
Arbeiten zu unterstützen !
http://www.rennsteiggartenoberhof.de/