Walter Lückert
1926 wurde Walter Lückert in Eisenach geboren und er lebte seit 1950 in Bad Liebenstein.
Walter Lückert hat nach dem Krieg in den Jahren 1946/47 in Eisenach das Abitur nachgemacht. Danach wurde er Oberschulhelfer, studierte Pädagogik, aber schon nach drei Semestern ging er in das
“große Schulpraktikum“. In zwölf Jahren Fernstudium erreichte er nachträglich einen Hochschulabschluss im Fach Mathematik. Er war leidenschaftlicher Lehrer und verstand es sehr gut, seine
Heimatverbundenheit den Schülern beizubringen - nicht mit Worten - im aktiven Auseinandersetzen mit den historischen Gegebenheiten.
In den Jahren 1973/74 erfolgte unter Anleitung von Walter Lückert mit Schülern der 11. und 12. Klassen der Bau des Jugendkellers in der Burgruine Liebenstein. Die Burg war einst im 14.
Jahrhundert errichtet worden. Zwischen 1975 und 1983 erfolgten jährlich Werterhaltungsarbeiten der Schüler im Bereich der alten Burg. Ein Jahr sollte Walter Lückert den Direktor an der damaligen
EOS Bad Liebenstein vertreten, zehn Jahre - bis 1971 - sind es geworden.
Walter Lückert gehörte der SED bis zur Wende an, Mitglied der PDS ist er nicht geworden. Angesichts der
gespannten Lage in den meisten ehemaligen Ostblockländern ist er glücklich, dass bei den Veränderungen hier in unserem Land der Verstand und die Vernunft gesiegt haben, wobei er der Kirche daran
einen großen Anteil zuschreibt. “Den kritischen, andersdenkenden Genossen hat man in mir eigentlich immer geachtet. Vielleicht hätte ich manchmal auch noch ein, zwei Schritte weitergehen können.
“
Bis 1990 war Walter Lückert Vorsitzender des Kulturbundes in Bad Liebenstein. Sein besonderes Interesse galt der Ortschronik, die vorher Walter Börner führte.
Frau Oberstudienrat Dr. Erna Probst (1920 geboren) war stets die Chronistin der Oberschule. Da sie durch
gesundheitliche Probleme nicht mehr alle notwendigen Arbeiten selbst erledigen konnte, führten Frau Probst und Herr Lückert die Chronik 15 Jahren gemeinschaftlich.
Frau Elisabeth Lückert, gelernte Kindergärtnerin, sah ihren Rentnergatten nicht viel öfter als früher. Da ist noch die Aquaristik, der er sich mit großem Interesse widmete.
Seine beiden Söhne (1948/1953) und die Schwiegertöchter arbeiten alle wieder in pädagogischen Berufen. Da hat sicher auch das Vorbild von Studienrat Walter Lückert wesentlichen Anteil an der
Berufsfindung gehabt.