Firma R. & O. Lux, Metallwaren- und Maschinenfabrik A.G. Marienthal - Bad Liebenstein
Edith Raddatz beschreibt in ihrem Artikel "Schweinaer Mühlengeschichten" (Altensteiner Blätter 1995) unter Punkt 16 das Wasserrad R.& O.
Lux.
Der von der Mühle Erbe in Marienthal kommende Mühlgraben wechselte unterhalb der Teiche auf die andere Straßenseite und wurde parallel zur Straße bis zur
Firma R.& O. Lux geführt. Da Anfang des vorigen (19.) Jahrhunderts an dieser Stelle eine der Kupferschmelzen stand, in denen die Glücksbrunner Erze verarbeitet wurden, ist anzunehmen, daß die
Wasserkraft damals schon genutzt wurde. Nach dem Niedergang des Bergwerks ging die Schmelzhütte an die Herren Andreas Ziegler und Christian Bardenheuer aus Ruhla über. Sie richteten eine
Metallwarenfabrik ein und nutzten zwei Wasserräder zum Antrieb der Maschinen. Später ging das Anwesen an die Firma Genke & Companie über, seit 1890 unter dem Namen R. & O. Lux geführt.
Auch hier ist nicht bekannt, wann die Wasserräder entfernt wurden.
Dank Werner Müller können wir mit dieser Luftaufnahme (aus vermutlich den 1930er Jahren) ein weiteres Dokument der Sammlung hinzufügen
- ( 1369: Otto von Romrod auf Wenigen-Schweina beginnt die Gothaische Linie ) Hinweis für Administrator
Im Jahre 1853 wurde das Unternehmen als Kupferwäsche und Kupferschmelze gegründet, wobei der Abbau der Kupfererze schon deutlich zurückging.
Diese Unternehmung wurde im Jahre 1862 von der Firma Bardenheuer & Co., dessen Inhaber die Ruhlaer Fabrikanten Christian Bardenheuer und Andreas Ziegler
waren, für 18000 Taler erworben. ( Ziegler und Bardenheuer waren Vorfahren der späteren Inhaber Lux. Die Gebrüder Thiel hatten Teile der Bardenheuerschen Fabrik in Ruhla
aufgekauft, daraus entwickelte sich dann die GmbH Gebrüder Thiel und daraus VEB Uhrenwerke Ruhla http://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Uhrenwerke_Ruhla - siehe auch download Uhrenwerke unten ).
Es wurde eine Metallwarenfabrik mit Wasserkraft ( zwei Wasserräder ) errichtet. Bardenheuer hatte weitblickend, fortschrittlich und bahnbrechend in der
Aufstellung neuzeitlicher Maschinen die moderne Ausgestaltung des Unternehmens vorangebracht.
Neben der Wasserkraft als Energiequelle wurde im Jahre 1870 ein erstes Lokomobil http://de.wikipedia.org/wiki/Lokomobile in Betrieb genommen.
Im Jahre 1880 trat die Familie Lux in die Firma ein, wobei Richard Lux Prokurist und Kommanditist war. Die Belegschaft bestand zu dieser Zeit aus etwa 120 Köpfen.
1891 trat Oscar Lux in die Unternehmung ein, die nunmehr als " R. & O. Lux " firmierte. Im Jahre 1900 war die Belegschaft auf 500 Köpfe angewachsen.
1902 wurde die elektrische Beleuchtung eingerichtet bei eigener Stromerzeugung.
Am 01.10.1926 wurde die offene Handelsgesellschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und der Fabrikbesitzer Otto Reum http://www.heimatgeschichte-barchfeld.de/05_1-pallas.html aus
Barchfeld übernahm die Aktienmehrheit und damit das Unternehmen.
Die Arbeit wurde mehr und mehr rationalisiert. Teils mit eigener Stromerzeugung, teils durch die Überlandzentrale waren die zahlreichen Einzelmotore und
Gruppenantriebe versorgt worden.
Fabrikationszweige waren:
Für die Schuhindustrie alle Arten von Ösen, Haken, Knöpfen, Knopfbefestiger, Schnallen, Halter, Schlaufen, Buttons Rapides.
Für die Lederwarenindustrie:
alle Arten von Hohlnieten, Ösen, Kofferverschlüssen, Kofferecken, -griffe, -nieten, Metallringe, Damentaschenbügel, Druckknöpfe,
auch für Handschuh- und Papierwarenindustrie sowie Autoverdecks, zum Beispiel Verschlüsse dazu, sowie auch Segelösen.
Für Elektro- und Rundfunkindustrie: Metallteile, Ösen, Hohlnieten aller Art.
Maschinen zum Einsetzen von Ösen, Haken, Hohlnieten, Druckknöpfen, Schuhknöpfen, Lochpfeifen.
Spezialität waren vollautomatische Doppelösen - Einsatzmaschine mit zur damaligen Zeit größter Leistungsfähigkeit.
Rohstoffbezug: aus Rheinland und Westfalen; kalt gewalztes Bandeisen,
Absatzgebiet: ganz Europa, alle Erdteile, insbesondere auch der ferne Osten (China usw.)
Gefolgschaft (Ende der 1930er) : 500 Köpfe
unter anderem Chronik Bad Liebensteins von Karl Heym http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p2ac70658dff027f0/
Nobiling, Anna,
bekannt unter ihrem Mädchennamen Anna Ausfeld, ist eine Urenkelin des berühmten Päda-gogen Chr. G. Salzmann zu Schnepfenthal in Thüringen und wurde hier am 23. März 1857 geboren. Nach einer glücklichen Kindheit, widmete sie sich dem Lehrberufe, auf den Neigung und Begabung sie hinwiesen und dem sie sich bis zu ihrer Verheiratung mit dem Schriftsteller Max Nobiling https://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/b%C3%BCrger/max-alfred-nobiling/ in Gotha (1881) widmete. Seit 1890 lebte sie in Apolda und hier verlor sie 1892 ihren Gatten durch den Tod. In der Arbeit Kraft zum Weiterleben suchend, nahm sie ihren früheren Beruf als Erzieherin wieder auf und lebte als solche mehrere Jahre im Hause des Fabrikbesitzers Lux in Marienthal bei Liebenstein.
S: Für die
Kinderwelt Ge. und dramatisierte M. für Schule und Haus), 1888. 2. A., II, 1895. ‒
Ein Sonntagsstrauß (Ge.), 1902.
(
Quelle: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts
bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913 )
Recherche Volker Henning im März 2018
Jürgen Roth erklärt dazu
Bei diesem Haus handelt es sich um die "Villa Lux" in Marienthal !
Die Pläne für diese Villa stammen von Prof. Albert Neumeister (Architekt aus
Karlsruhe), der auch für den Umbau von Schloss Altenstein im Auftag von Herzog Georg II zuständig war .
Die vielen kleinen Gauben und die Logia sind ein gutes Erkennungszeichen. Die Villa stand direkt zwischen Auerhof http://www.heimatfreundebali.de/hei matgeschichte/gastst%C3%A4tten/auerhof/ und Lux also da, wo heute das Autohaus Mazda seine Autos zum Verkauf abstellt. Die Villa wurde gleich nach der Wende
abgerissen, um der " Neuen Zeit " mit all ihren "sinnvollen" Begleiterscheinungen Platz zu machen. Danke an Lars Gebauer für diese seltene Aufnahme !
Hans Groß veröffentlichte in den Altensteiner Blättern 2001/2002 folgenden Brief, dessen Ansinnen das Staatsministerium auch stattgegeben
hatte:
Marienthal, den 8.März 1902
An das Herzogliche Staatsministerium, Abtheilung des Innern,
Meiningen
In dem innerhalb der Gemarkung der Domäne Marienthal, ca. 100 m östlich von unserer Fabrik gelegenen Wäldchen "Rödchen" genannt - befinden sich zwei kleine
Quellen, deren Austritt auch unweit daneben auf dem Felde der Domäne bemerkt worden ist und die Feld wie Wege schon seit Jahren zerstören, ohne sonst wie von eigentlichen Nutzen zu
sein.
Allerdings ziehen sich, die Gelegenheit benutzend unsere Arbeiter dorthin, um daraus ihr Trinkwasser zu entnehmen. Dadurch aber erwächst uns wegen der
Zeitversäumnis nicht nur ein geschäftlicher Nachtheil, sondern es wird den Leuten auch Gelegenheit geboten, in dem Buschwerk allerhand Unfug zu treiben, die im Laufe der Zeit sogar zu zwei Fällen
von Sittlichkeitsvergehen geführt und gerichtliche Bestrafungen zur Folge gehabt hat.
Andererseits aber möchten wir den Gewohnheiten der Leute aus Humanitätsgründen nicht hinderlich sein, da sie das Wasser der Quelle dem unserer erst vor einigen
Jahren neu erbohrten Brunnen, das wir aus sanitären Rücksichten haben untersuchen lassen, entschieden vorziehen. Infolgedessen können wir auch nicht die dringend erwünschte Absperrung unserer
Fabrik veranlassen.
Aus diesen Gründen beabsichtigen wir die Quelle zu fassen und das Wasser nach unserem Fabrikhof zu leiten.
Das Herzogliche Staatsministerium bitten wir daher ganz ergebenst, uns zur Ausführung dieses Planes im beiderseitigen Interesse die Genehmigung gütigst ertheilen
zu wollen.
Hochachtungsvoll
gez. R. & O. Lux
Gegründet 1853; AG seit 1.10.1926 mit Wirkung ab 1.8.1926; eingetragen am 8.10.1926. Die AG ist aus der oHG R. & O Lux, Metallwaren- und Maschinenfabrik, hervorgegangen. Herstellung
und Vertrieb von Metallwaren aller Art, im besonderen von gestanzten Massenartikeln und Maschinen. Haupterzeugnisse: Damentaschenbügel, kleine Metallwaren, Schuh-Furnituren, Hohlnieten,
Maschinen zum Einsetzen von Ösen.
Von diesen regionalgeschichtlich bedeutenden Wertpapieren wurden im Bestand des legendären Reichsbankschatzes der ehemaligen Reichsbank in Berlin erstmals Stücke in kleiner Menge gefunden. Es
waren lediglich 210 Stücke. Vorher waren die Aktien im Sammlermarkt nahezu unbekannt. Die Aktien wurden bei Giesecke & Devrient gedruckt. Klassischer Wertpapierdruck mit filigraner Bordüre.
Vorzüglicher Erhaltungszustand. Regional- und branchengeschichtlich hochinteressante Wertpapiere. Bildbeispiel, Nummern weichen ab.
VEB Kombinat Solidor Heiligenstadt
VEB Solidor Breitungen
Mewa-Lux Schweina: Saniertes Gelände übergeben
Schweina - Die Industrieruine Mewa-Lux in Schweina ist Geschichte. Am Mittwoch wurde das sanierte Gelände offiziell übergeben.
Schweina - Die Industrieruine Mewa-Lux in Schweina ist Geschichte. Am Mittwoch wurde das sanierte Gelände offiziell übergeben.
Bürgermeister Jürgen Holland-Nell (SPD) verwies auf die lange Geschichte des Standortes, an dem bis kurz nach dem politischen Umbruch 1989 hunderte Mitarbeiter in der Metallverarbeitung beschäftigt waren. Viele Jahre tat sich nichts, bis die Gemeinde Schweina Anfang 2010 das Areal bei einer Zwangsversteigerung kaufte. Doch erst nach der Zusage der 90-prozentigen Förderung der Sanierung, konnten die Abrissbagger im Frühjahr 2011 anrollen.
Auf zirka 3,9 Millionen Euro wurden die Kosten damals geschätzt. Dass die endgültigen Kosten mit 3,3 Millionen Euro deutlich unter dem
Plan lagen, sei vor allem den guten Ausschreibungen geschuldet, erklärte der Bürgermeister. Nun hofft die Gemeinde, die voll erschlossenen Gewerbeflächen so schnell wie möglich vermarkten
zu können.
siehe Fotos vom Abriss ( von März bis August 2011) Ortschronik Schweina http://www.ortschronik-schweina.de/Fotogalerie/SchweinaerAnsichten.html#abrisslux
https://www.youtube.com/watch?v=4ITICsdEEbI
idehttp://www.marodes.com/galerie/industrie/veb-kurzwaren/
Auf Teilen des ehemaligen Betriebsgeländes von MEWA hat MALA https://mala.de/de/
einen bedeutenden
Standort für Verschlußsysteme erichtet.