Schlosserei Gustav Heller
Dr. Christian Storch hat eine dendrochronologische Untersuchung des Hauses "Schlosserei
Gustav Heller" (ehemals Familie Fuhrmann) in der Herzog-Georg-Str. 13 erstellen lassen. Er schreibt dazu unter anderem:
"Mit Hilfe dieser konnte zumindest ein Balken im Dachgeschoss auf das Winterhalbjahr 1609/1610 datiert werden. Die anderen Balken aus dem
Erdgeschoss sind unbrauchbar und wurden vermutlich zu späteren Zeitpunkten bei Umbauarbeiten eingepasst.
Der verantwortliche
Holzbauingenieur Bernd Schleder (ursprünglich aus Steinbach) geht davon aus, dass somit das gesamte Haus aus dieser Zeit stammt, da die
Konstruktion des Dachstuhls sehr einheitlich ist, mit verzapften Sparren, die mit Holznägeln gesichert sind. Besonders interessant ist, dass das Haus genau in jenem Jahr gebaut wurde, als die Brunnenschrift
erschien und Herzog Johann Casimir regelmäßig den Sauerbrunnen nutzte. Ggf. dienten die Häuser in Grumbach gar als Logierhäuser? Oder dort lebten und arbeiteten die Bauern, die den Herzog und weitere
Badegäste mit Speisen zu versorgen hatten? Weiterhin ist bemerkenswert, dass es offenbar bereits zu jener Zeit eine Verbindungsstraße in Richtung Sauerbrunnen gegeben hat. Der Juliushof gegenüber wurde übrigens im Jahr 1689 erbaut, wie eine weitere Untersuchung
ergeben hat."
Die in unserem Ort und insbesondere in der Gemarkung Grumbach bestehende Metallwaren-und Kleineisenindustrie ging auf den uralten,
sicherlich über 1000jährigen Eisenerzabbau in unserer Gegend zurück, der wohl als einer der ältesten in Thüringen bezeichnet werden kann. Dieser wurde bereits im Jahre 1100 urkundlich erwähnt. Bereits im Jahre 1150 gibt ein erhalten gebliebenes
Güter-Verzeichnis der Burg Altenstein (Nauenburg) Auskunft, dass
jährlich eine Masse Eisen an das Bistum Fulda zinspflichtig zu gewähren sei.
siehe auch
Bereits im 18.Jahrhundert hatten Vorfahren von Gustav Heller am Standort des jetzigen Hauses Fuhrmann (Herzog-Georg-Straße 13) in der Gemarkung Grumbach
Schlosserarbeiten bzw. Messerschmiedearbeiten ausgeführt, welches den Annalen zu entnehmen ist. Der Familienstammbaum der Hellers belegt außerdem, dass der Beruf des Messerschmiedes und des
Messerschmiedemeisters bis weit ins 18.Jahrhundert in der Familie verbreitet war.
Der Großvater mütterlicherseits von Peter Fuhrmann, Gustav Heller, gründete 1893 eine Schlosserwerkstatt. 1933 konnte das 40jährige Firmen-Jubiläum begangen
werden.
Auf dem Hof der Schlosserei befinden sich Motoräder, Fahrräder, Automobile und der Kraftomnibus der Reichspost http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/pf99d 525f22d34a86/ - dazu noch ein geschmückter Kutschenwagen.
Anläßlich des 40jährigen Betriebsjubiläums wurde ein Wagen geschmückt und der Schlossermeister Gustav Heller (rechts auf dem Wagen) bereitet sich auf seinem Hof für eine Ausfahrt vor !
Anna und Gustav Heller vermutlich zum 50jährigen Betriebsjubiläum am 01.07.1943 !
( Am Standort gab es eine von fünf Liebensteiner Tankzapfsäulen http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/firmen/tankstellen/, links
hinter Anna Heller erkennen wir einen Schrank, in dem Motorenöl und Öl zum Mischen des Kraftstoffes aufbewahrt wurden.)
Das Ehepaar hatte zwölf Kinder. Um diese alle unterzubringen, wurden im Nebengebäude durch An-und Umbauten (Balkon, Treppe) zusätzlicher Wohnraum
geschaffen.
Der Enkel von Gustav Heller, Peter Fuhrmann 1952 mit Cousine auf dem Brunnenschacht des elterlichen Hofes. Im Hintergrund das Gebäude von Schuhmachermeister Eduard Hartmann.
Abrißmaßnahmen 1980 infolge Bau des Kreiskulturhauses (spätere Stadthalle) http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p
34eff64a1ab82520/, im Hintergrund das Doppelhaus, das für den zukünftigen Hausmeister und techn. Leiter vorgesehen war.