Wolter & Heller
Aufnahme Mitte der 1950erJahre, rechts die spätere Losbude http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p0fe6a51b19f8a691/.
Auf dem Balkon links der kleine Junge ist der spätere Bürgermeister Fritz Eberhard Reich, dem das Gebäude heute gehört.
In der Grumbach in einem Doppelhaus wohnte links Friedrich H e ll e r ( * 12.9. 1827 Bali, + 14. 2 1919 Bali ) mit seiner Frau Katharine Friedericke
Sophie Heller, geb. Heller (* 24.02.1846 Bali, +28.10.1928 Bali), eine Schwester des Kommerzienrates Ludwig Heller.
Rechts wohnte Schreiner Emil Anschütz (* 11.03.1836 Bali, + 15.03.1906 Bali) mit seiner Frau Christiane, geb. Heller (* 19.07.1839, + 08.07.1903). Im Hof hatte er seine
Werkstatt. Emil Anschütz gab später die Tischlerei auf und war als Angestellter in der Krankenkasse tätig.
Friedrich Hellers Frau Friedericke ( * 24.02.1846 Bali, + 28.10.1928 Bali), „ Die Heller'sche Ricke“ genannt, führte das seit 1873 bestehende Geschäft, das seit dieser Zeit mit Spirituosen,
Branntweinen und Weinen handelte, weiter ! Sie bezog nur gute Waren und hatte die beste Kundschaft. Anfang des 20.Jh. wurde der Laden modern vergrößert.
Friedrich war “ Klaviermacher “ ‚ baute Pianinos http://de.wikipedia.org/wiki/ Pianino
und früher auch tafelförmige Instrumente. Es wurden jedes Jahr zwei solcher fertig, die wohl dauerhaft gearbeitet, deren Ton aber stumpf, hart, ohne Glanz und Schmalz war. Verkaufspreis:
400–600 Mk.
Er vermietete auch im Sommer Pianinos an Kurgäste.
Sein Sohn Emil Heller ( * 06.12.1869 Bali, + 24.10.1911 Bali ), Gehülfe seines Vaters, war kränklich und starb bereits 1911.
Seine Tochter Christine ( * 25.11.1867 Bali, + 23.03.1930 Bad Suderode) war mit Gasthofbesitzer Georg Wilhelm Schneider aus
Brotterode verheiratet. Nach dem Tod ihres Mannes ging sie nach Bad Suderode und betrieb eine Konditorei zusammen mit ihrem Sohn Carl.
Die zweite Tochter Emilie ( 16.01.1877 Bali, + 15.01.1959 Bali) war unverheiratet und führte den Haushalt.
Die dritte Tochter Berta ( * 27.02.1879 Bali, + 25.12.1967 Bali ) heiratete den Kaufmann Max Wolter (* 18.03.1870
Gülzow( Meckl.- Schweiz), + 27.03.1931 Würzburg). Dieser kam aus Hamburg und pachtete einen Teil der Anschütz‘schen Wohnung und richtete einen Zigarrenladen ein. Nebenbei
handelte er auch mit Musikautomaten und Instrumenten sowie photographischen Artikeln.
Zeitungsartikel von 1931:
Bad Liebenstein: Nach längerem Leiden ist in Würzburg der Kaufmann Herr
Max Wolter verstorben. Herr Wolter, ein Nordeutscher, ist seiner Zeit als
Kriegsverletzter hierher gekommen und hat in dem zum Lazarett
umgewandelt gewesenen Hotel „Herzogin Charlotte“ gelegen. Schon im
reiferem Alter stehend ist er hier in den Ehestand getreten und uns ein
lieber Mitbürger geworden, dem wir ein „Ruhe sanft“ in die Ewigkeit
nachrufen.
Nach dem Tode Wolters führten seine Frau und ihre Nichte Mariechen Schneider, verheiratete Reich, das Geschäft bis 1951 weiter. Auszug aus dem Handelsregister Neueintragung: H.R.A.151:
Firma Wolter & Heller, Bad Liebenstein.
Offene Handelsgesellschaft, begonnen am 01.01.1939. Persönlich haftende Gesellschafter Witwe Berta Wolter und
Frau Marie Reich, geb. Schneider in Bad Liebenstein. Feinkost und Drogeriehandlung.
Bad Salzungen, den 11.10.1939, Amtsgericht
Danach war es im Pachtverhältnis die erste HO-Verkaufsstelle in Bad Liebenstein. Zunächst war sie ein Feinkostladen, HO-Delikatverkaufstelle war sie seit 1982 bis
zur Wende.
Seit 1991 ist hier eine Mode-Boutique eingerichtet.
Der Spirituosenladen Friedrich Heller existierte seit 1873 und war links im Doppelhaus untergebracht.
Das Ladengeschäft rechts wurde durch Max Wolter vermutlich kurz nach dem I.Weltkrieg durch Nutzung von Teilen der Anschütz'schen Wohnung eingerichtet - zunächst als
Zigarrenladen.
Bürgereid von Max Wolter gegenüber der Hansestadt Hamburg 1903, der zur Wahl des Senats berechtigte