Felsentheater
Das Felsentheater ( früher auch "Hohle Scheuer" oder bei Mosengeil "Stille Kirche " genannt) ist ein "Bryozoenriff", bestehend aus
dolomitischem Kalkstein des unteren Zechstein.
Der derzeitige Innenhof, auch Theaterraum genannt, in dem zwei stattliche Buchen stehen (einstmals 6 Buchen), ist im 16.Jahrhundert durch den
Einsturz einer Höhlendecke (Erdfall) aus einer Klufthöhle entstanden.
Um 1800 ist es vom Meininger Herzogshaus zum Theaterplatz erweitert worden und diente zur Aufführung von Theaterstücken des Meininger Hoftheaters.
Das Felsentheater zwischen hohen Felswänden in der Einsamkeit des alten Buchenwaldes ist von hohem landschaftlichem Reiz. Jeweils zwei Steintreppen führen zum freien
Platz hinauf und hinab. Das Felsentheater ist ein Flächennaturdenkmal, das über wertvolle Pflanzen- und Tiergesellschaften verfügt.
Malerisches Blatt mit Blick aus der Tiefe des Felsentheaters. Der Blick des Betrachters wird in die Ferne gelenkt. Der Himmel der lichtdurchfluteten Vedute ist zart aquarelliert. Die starken
Vertikalen der Bäume im Mittelgrund brechen den Blick und lenken ihn auf die kleine mittelalterliche Theaterszene im Mittelgrund. - W. A. Thierry war Schüler von Ferdinand Kobell in Mannheim und
ab 1810 studierte er Architektur bei Weinbrenner in Karlsruhe. 1794 - 1810 war er Hofmaler in Meiningen. - Verso von alter Hand bezeichnet "Die hohle Scheuer bei Liebenstein".
Felsentheater im Herbst
Rekonstruktion der Treppen im Felsentheater
Lange Zeit war die 1860 errichtete Kulturstätte nicht mehr sicher begehbar. Die Treppenanlagen waren verfallen.
In den Jahren 2002 / 2003 wurden sie unter der Leitung der Natur- und Heimatfreunde Bad Liebenstein wieder restauriert. In zweijähriger Bauzeit wurden die äußeren und inneren Treppenauf - und abgänge des Felsentheaters wieder begehbar gemacht. In unzähligen Stunden haben Mitglieder des Vereins, allen voran Franz Braunholz + und Harry Stein, in Verbindung mit dem Bauhof unserer Stadt, dem Naturschutzzentrum "Alte Warth" und den jeweiligen ABM-Kräften dieses kulturelle Kleinod denkmalgerecht wieder hergerichtet.
Das Felsentheater besteht aus dolomitischem Kalkstein. Steine, die noch vorhanden waren, wurden wieder verwendet, fehlende Steine durch Material aus dem Oberrohner Kalksteinbruch ersetzt. Die Arbeiten erfolgten in außerordentlich anstrengender Handarbeit, da schwere Technik nicht zum Einsatz kommen konnte.
Das Felsentheater, von den Herzögen von Sachsen-Meiningen zur Naturbühne umgebaut, diente einst als Kulturstätte einem illustren Publikum. Um 1860 nutzten die Meininger Herzöge und ihre Gäste den Innenhof zur Aufführung von Theaterstücken.
Eine solche Nutzung könnte man sich auch in Zukunft wieder vorstellen. Eine Überlegung wert ist es, ob Kinder vom Kindergarten oder Schüler der Grundschulen des Altensteiner Oberlandes hier nicht kulturell tätig werden. So könnten Märchen oder auch „Das Mädchen von Liebenstein“ wieder in wildromantischer Umgebung aufgeführt werden.
So würde das Felsentheater neben der
Burgruine wieder zu einem kulturellen "Hingucker" werden. Landschaftlich ist es dies allemal.
v.l.n.r. Werner Müller, Adolf Storch, Knut Sauer, Klaus-Dieter Kessler,
Bildergalerie vom Felsentheater im Winter 2010
Gleditschia Band 19, Heft 1, 1991
Beiträge zur botanischen Taxonomie und deren Grenzgebiete. Inhalt u.a.: Marstaller,R. - Zur Kenntnis der Moosvegetation des Felsentheaters bei Bad Liebenstein. Wollert,H. - Die Ruderalflora des Meßtischblattes Teterow. 253 S. gr.8. mit Abbildungen. Akademie. Berlin. 1991. Mit Gebrauchsspuren/Used condition. Broschur/Softcover. Sprache: deutsch/german. Artikel-Nr.: 2A4002.