Junkers Grab im Marienthaler Wäldchen
Von dem Fröbeldenkmal, das vor dem Ersten Weltkrieg im Marienthaler Wäldchen stand und das heute auf Fröbelsruh steht, führte eine prachtvolle
Fichten- und Weißbuchen - Allee am Marienthaler Wäldchen entlang nach Bad Liebenstein. Von dieser Allee gingen in westlicher Richtung verschiedene Wege nach dem romantisch im Grunde
liegenden Junkers Grab ab, dessen Stelle heute nicht mehr markiert ist, nach dem Download im Anhang aber genau bezeichnet werden kann.
Unter hohen Bäumen wurde ein Spross des Hauses von Fischern begraben, der in dem jugendlichen Alter von 22 Jahren vom Tode ereilt wurde. Über seinen Tod berichtet das Kirchenbuch
zu Schweina, Sterberegister Jahrgang 1820, Nr. 15:
Adolf Friedrich Albert v. Fischern, Herzoglich Sachsen-Meiningischer Hofjunker und Studiosus der Rechte, geboren zu Liebenstein am 27. Februar 1798 als
drittes Kind und zweiter Sohn des Herrn Kammerjunkers und Oberforstmeisters Friedrich Ludwig von Fischern http://www.heimatfreundebali.de/heilbad/sanatorien/kaiserhof-kurhaus/ zu Wenigenschweina
und dessen Frau Gemahlin Amalie Charlotte Karoline, einer geborenen Uttenhofen )* aus Meiningen, starb am 07. Oktober 1820, mittags um 1 Uhr, an heftigen
Krämpfen in der Brust und Luftröhre, nach einem Leiden von 2 nicht ganz vollen Tagen in einem Alter von 22 Jahren, 7 Monaten und 10 Tagen und wurde am 9. darauf gegen Abend mit hoher Erlaubnis in
die Vertiefung des wenigenschweina'er Wäldchens, nach Südwest zu in die Mitte eines Tannenkranzes feierlich beerdigt.
Dieser wahrhaft edle Jüngling zeichnete sich als Kind vor vielen anderen durch seine gutmütige und schöne Seele aus. Eine gleich rühmliche Auszeichnung durch
Fleiß und Tugend behauptete (er) auf dem Lyceo https://de.wikipedia.org/wiki/Henfling-Gymnasium_Meiningen zu Meiningen und setzte sie auf der Hochschule zu Jena fort, wohin er
1817 abgegangen war. In den ersten Monaten des Jahres 1818 kam er von da krank an einer heftigen Mundfäule zurück. Sie raubte ihm, ohne dass sie zum Stillstehen gebracht werden konnte, in
heftigen Krankheiten nach und nach alle Zähne, ohne einen einzigen übrig zu behalten. Die Wut der Krankheit schien nun ihre Grenze gefunden zu haben, der Leidende erholte sich unter Beibehaltung
einer gewissen Schwäche und schien seiner vollen Genesung allmählich entgegenzusehen, als auf einmal sein Lebensfaden abgerissen war.
Dieser wissbegierige, dieser schon gelehrt gebildete und edle junge Mann, dieser dankbare Sohn, der ohne alle Ansprüche wandelte, hatte sich im Stillen schon
lange vorher seinen Beerdigungsplatz gewählt und auch das nötige Schriftliche über seine Beerdigung zurückgelassen. Er schied in den Armen desTodes mit dem Bekenntnisse, dass er nie sein Leben
entweiht habe und daher willig sterbe. Das Publikum weinet ihm viele Tränen, deren er wert war.
Soweit das Kirchenbuch. Das Volk jedoch kehrte sich nicht an die Überlieferung und mannigfache Sagen sind an das tragische Schicksal dieses Jünglings
geknüpft.
)* Nach einer Schrift " Betrachtungen zur Freimaurerei in Meiningen " von Helmut Müller könnte Johann Karl August von Uttenhofen ( 1746 - 1808), der seit 1770 in Meininger Staatsdiensten
war und der der Loge " Charlotte zu den drei Nelken " angehörte, in verwandtschaftlicher Beziehung zu Amalie Charlotte Karoline gestanden haben !
Karl Weiprecht Reinhard von Gemmingen heiratete 1824 Emma von Uttenhofen (1804–1846). Dieser Ehe entstammten nach neun zunächst kinderlosen Ehejahren schließlich doch sieben Kinder, die beim Tod der Mutter alle noch nicht volljährig waren. Um die Erziehung der Kinder zu sichern, heiratete er 1847 Hippolythe von Zeppelin (1821–1882), wobei aus dieser Verbindung noch der Sohn Hyppolyt hervorging. Alle Söhne blieben ohne männliche Nachkommen.
Nachkommen:
- Reinhard Karl Traugott (1833–1835)
- Bernhard (1837–1871), Amtsrichter in Lahr
- Otto (1838–1892), Feldmarschall-Leutnant von Kaiser Wilhelm II.
- Dietrich (1840–1881) ∞ Johanna von Kiderlen-Waechter (1854–1943), Hauptmann in Stuttgart
- Wilhelm August (1843–1887) ∞ Hildegard Freiin von Holtz (1855–1932), Major in Stuttgart
- Sophie Emma Auguste (1839–1907) ∞ Karl Freiherr von Racknitz zu Heinsheim (1827–1905)
- Fanny Pauline (1845–1924) ∞ Edgar Graf zu Innhausen und Knyphausen († 1887)
- Hyppolyt (1856–1924) ∞ Josefa Teixeira de Vasconcellos (1857–1943), württembergischer Generalmajor