Forstamt
Das in der Grumbach gelegene Forsthaus ist noch von Herzog Georg I. erbaut worden.
Die Forstverwalter hießen noch Mitte des 19. Jahrhuderts Forstschreiber, Förster, Revierförster, später Oberförster. Es gab einen Schweinaer, Steinbacher und einen Liebensteiner
Forst. Der erste ist vom Oberförster in Schweina, die letzteren vom Oberförster in Liebenstein verwaltet worden. Später bilden alle drei den Altensteiner Forstbezirk unter
Bewirtschaftung des Liebensteiner Oberförsters mit Beihilfe eines in Schweina wohnenden Forstassessors.
1826 wird Johann Hofmann als Oberförster und Forstschreiber genannt. 1838 Johann Gottlieb Krauss als reitender Förster und Forstschreiber. Nach ihm um 1853 war Liebenstein unbesetzt und
wurde von Schweina aus (Ernst Friedrich Seiler) verwaltet.
Um 1857 war Friedrich Karl Eduard Bach der Inhaber der Forstei. Bach war 1815 in Meiningen als Sohn des Hoforganisten und Kabinettsmalers Johann Phillip Bach
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann _Philipp_Bach geboren worden(1752—1846), sein Grossvater war der Hoforganist
und Kabinettsmaler Gottlieb Friedrich Bach ( 1714—1785) http://de.wikipedia.org/wiki/Gottlieb_Friedrich_Bach, sein Urgroßvater der HofkapellmeisterJohann Ludwig Bach http://de.wikipedia.org/wiki /Johann_Ludwig _Bach (1677—1731), ein entfernter Vetter Sebastians http://de.wikipedia.org/wiki/Johann _Sebastian_Bach . Vater und Großvater leisteten als Pastellmaler außerordentlich schönes wie die Ausstellung von Gemälden
Meininger Künstler 1904 gezeigt hat. Auch Oberförster Bach war ein guter Zeichner. Bach ließ sich anfangs der 1890er Jahre in den Ruhestand versetzen, zog nach Coburg und starb dort
1903.
Seine 1. Frau, geb. Herdmann, ist im Irrenhaus in Hildburghausen gestorben, seine 2, Frau, geb. Hilpert, starb nach ihm in Coburg. Von seinen Kindern ist Bernhard von Beruf Koch und
Wirt, Edmund von Beruf Kaufmann in Gotha; Marie war die Frau des Pfarrers Beer in Vachdorf und Paul, der einzige Sohn aus 2.Ehe wurde Postassistent in
Coburg.
Nach Bach kam Richard Eichhorn nach Liebenstein, der aber nur ungefähr ein Jahr blieb und später nach Teuern versetzt wurde.
Ihm folgte Forstmeister Werner, ein 1870er Veteran. ( Werner auf einem Foto zur Einweihung der Augenheilanstalt Charlotte http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p92a643a94d6dfeec/ ).
Für kurze Zeit war Alexander Liebmann seit 01.04.1892 Oberförster in Bad Liebenstein. Er wurde in der Nähe des Gemüsegartens im Schweinaer Grund am 18.04.1893 auf dem Weg zu einem
Holzverstrich vom Schlag gerührt und starb am 23.05.1893 im Liebensteiner Forsthaus, ein tüchtiger, bei den Ortsbewohnern sehr beliebter Beamter.
Auch Herzog Georg II. nahm regen Anteil an seinem Unfall.
Das Forstamt stand am Abzweig Bahnhofstraße / Barchfelderstraße schräg gegenüber der Keksfabrik und schräg gegenüber dem
Gasthof "Zum Löwen" http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/gaststätten/goldener-löwe/ . Es wurde 1928 abgerissen, auch das gegenüber befindliche Haus
Hopf http://www.heimatfreundebali.de/heimatgeschichte/villen/haus-weller/ !
An dieser Stelle sollte der Entwurf für Bohligs Keksfabrik-Bebauung ausgeführt werden, den der Gemeinderat abgelehnt hatte !
siehe Bild unten und http://www44.jimdo.com/app/s06790cd3cc8612fc/p8f94f82370823120/
4.5.1.4. Forstei Steinbach
Die östlichen Wälder des Amtes Altenstein und insbesondere die am Südwesthang des Thüringer Waldes gelegenen Bezirke wurden schon in der Zeit der Hund von Wenkheim von einem in Steinbach stationierten Forstbeamten verwaltet. Dieser Förstersitz wurde auch nach
Übergang des Amtes an Meiningen beibehalten. Der große Forstbezirk umfasste folgende Forstorte: Schwarzenberg, Wasserberg, Mühlberg, Hirschbalz, Erlenzipfel, Gerbersstein, Schössler, Winterleite, Lutzeröchen, Schnepfenberg, Bommelshauck, Ermesgeheg, Windleite,
Lögesköpfe, Höchheimer Holz, Rennsteig, Happeraff, Weissestein, kleiner Rommelshauck, Golmershauck, Flossberg, Frauenberg, Judenkopf, Sandhohle, Neufang, Glasbach,Saupetersgraben, Steinkopf, Glasbachskopf, Eselskopf. Sein Umfang wurde 1843 mit 4315 A
Domänenwald, 1889 mit 1375 ha Domänenwald angegeben531.
Förster:
Nikolaus Fuchs 1724 - 1732
Johann Jakob Fuchs 1732 - 1760
Johann Christoph Schubart 1760 - 1778
Johann Christian Habersang 1779 - 1794
Christian Bernhard Wittig 1795 - 1818
Christian Wilhelm Ernst Kühnhold 1818 - 1839
4.5.1.5. Forstei Liebenstein
Seit dem Rückerwerb von Liebenstein als Kammergut 1800 wurde hier für die Kammergutswaldungen ein besonderer herzoglicher Unterförster bestellt und 1823 eine eigene Forstei errichtet. Sie umfasste die Forstorte Steinbacher Kopf, Hahn, Schlossberg, Majorskopf, Corellchen,
Langenkopf, Linsenkopf, Sandhecke, Katzenstein, Giebel, Landwehr, Dorngehege und Marienthaler Wäldchen. Die Forstei wurde bereits 1839 wieder aufgelöst.
Förster:
Wilhelm Kniesel 1811 - 1823
Karl Johann Hoffmann 1823 - 1839
531 StHB 1843, 1889 „Liebenstein mit Steinbach“.
230
4.5.1.6. Forstei Schweina
Bei Übernahme des Amtes Altenstein durch die Herzöge von Meiningen waren Förster in Schweina und auf dem Altenstein stationiert. Der Forstsitz auf dem Altenstein wurde 1736 nicht wieder vergeben und der von dem dortigen Förster zu betreuende Bezirk mit der Forstei
Schweina verbunden. Zum Schweinaer Forst gehörten die Waldungen nördlich der Burg Altenstein. Im Einzelnen waren das: Knieholz, Hohlensteiner Hölzchen, Hahn, Pulverholz, Sandberg, Saukopf, Eckerzell, Birkenheide, Vogelheide, Arnsberg, Eisborn, Lindenstock, Großer und Kleiner Krotenkopf. Sein Umfang wird 1843 mit 3140 A (= 910 ha) und 1889 mit 889 ha Domänenwald angegeben532.
Förster:
Matthes Reich 1724 - 1736
Hans Jost Dobling auf dem Altenstein 1724 - 1736
Ellenberger 1736 - 1779
Ludwig Theodor Bock 1779 - 1812
Christian Ernst Wilhelm Kühnhold 1815 - 1818
Johann Friedrich Schmidt 1818 -
Aus:
Forschungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des
Herzogtums Sachsen-Coburg-Meiningen
1680 - 1829