Voigtei
Die Brüder von Schultheiss Ferdinand Schwarz (* 1828, + 1891) http://www44.jimdo.com/app/s
06790cd3cc8612fc/pd7516526c07e099a/,
Ernst ( *1832, + 1905) von Beruf Schlosser und Konstantin ebenfalls Schlosser und späterer Forstwart wohnten in der Voigtei.
Obiges Haus wurde von dem aus Schlesien Anfang des 19.JH zugewanderten Instrumen-tenmacher und Klavierbauer Johan Christian Voigt im Lehmstampfbau geschaffen. Vermutlich daher
der Name Voigtei. H.Schwerdt beschreibt den schönen Bau 1854 als "Pisèe-Bau" https://de.wikipedia.org/wiki/Stampflehm .
Das Haus hat enorm starke Wände und vorrübergehend wurde es als Eishaus genutzt. In unmittelbarer Nähe hat die Brauerei von Georg Heym http://www44.jimdo.com/app/s06790 cd3cc8612fc/p5aa6207ae5bf3d76/ existiert. Die Eisgewinnung zur kühlschrankfreien Zeit unserer Altvordern geschah wie
folgt:
Über senkrecht aufgestellte Holzstangen wurde bei Frost Wasser von der Spitze her verteilt. Das führte zu kompakten Eiszapfen, die dann im Eishaus oder aber im Eiskeller (jetzt Museum
BERGMANNSKLAUSE ZUM ARSCHLEDER) http://www.freizeitpark-bad-liebenstein.de/startseite.html eingelagert wurden.
Solche Eisgalgen hat es auch nach Aussage von Werner Schlechtweg auf oder in der Nähe des Kellergewölbes zum Arschleder gegeben- siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Eisgalgen und neben dem Kurhaus und der Villa Feodora !
Wie Fritz Kühnemund in den Altensteiner Blättern 2001/2 berichtete, gab es noch einen nennenswerten Bewohner der Voigtei:
" Das Korällchen und in der Nähe stehende "Posthalterstein" war in früherer Schulzeit während der Ferien ein Versammlungsplatz der " Obergässer Jungen ".
Dorthin, auf eine Bank, kam manchmal auch ein alter Mann, der Kaspar Leinhos, der damals in der Voigtei wohnte und manches alte Handwerk wie Korbflechten oder Besenbinden
beherrschte.
Oft erzählte er von seinen Erlebnissen, als er während des Ersten Weltkrieges bei der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika und Kamerun war und welch lange Märsche
sie bei feuchtheißen Temperaturen durch Urwald und Steppe zusammen mit den Askaris http://de.wikipedia.org/wiki/Askari machen mussten.
Dann blies er auf einem Efeu- oder Fliederblatt die schönsten Heimatlieder und manchmal in Erinnerung an längst vergangene Zeiten, wischte er sich eine Träne
ab.
( Das leichte Vibrieren des Efeu- oder Fliederblattes bringt feine Töne zustande, die an leises Klarinettenspiel erinnern.) "
Noch mal kurz zurück zur Voigtei:
Bei dieser Bauweise für den Lehmstampfbau wird schichtweise erdfeuchter Lehm in vorbereitete Schalungen für Wände eingefüllt und anschließend festgestampft. Die Einfülltiefe beträgt pro
Schicht etwa einen halben Meter. Der Lehmbau gilt als eine der ältesten Bauarten und findet sich insbesondere in regenarmen Gebieten wie zum Beispiel in Afrika ( Mali - Timbuktu http://de.wikipedia.org/wiki/Timbuktu ) oder am Indus. In Mitteleuropa gilt Lehmbau heute als eine ökologische Naturbauweise, die immer mehr an
Bedeutung gewinnt.